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SeeMagazin 2019

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„Perspektivenwechsel” ist das Motto des SeeMagazins 2019. Dafür erkunden wir die Seen aus einem anderen Blickwinkel: Ob aus der Luft, auf dem Board oder an Land – mit unseren Bildstrecken, Geschichten, Ideen und Tipps möchten wir die Leser einladen, die Region neu zu entdecken.

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SeeHaus Auf dem Boden geblieben Ideen muss man haben! Luis Weber, 21, aus Utting am Ammersee sammelt und vermietet alte Berggondeln – und ist damit ziemlich erfolgreich INTERVIEW FOTOS ALISSA SELGE NILA THIEL Wie kam es zu Ihrer Begeisterung für Berggondeln? Seit ich denken kann, faszinieren mich die Berge, Ski fahren und alles, was dazugehört. 2015 habe ich zufällig mitbekommen, dass das Skigebiet Spieljoch im Zillertal eine Zweier- Sesselbahn abbaut. Da war ich 17, hatte noch keinen Führerschein und bin deswegen mit meinem Vater und unserem Anhänger die 2000 Meter hochgefahren. Dort habe ich meine ersten drei Liftsessel gekauft. Heute besitze ich 120 Gondeln, für die ich extra eine Lagerfläche angemietete habe. Wie sieht ein normaler Tag bei Ihnen aus? Berggondel.com ist seit Kurzem mein Vollzeitjob. Ich kümmere mich um Vermietung und Transport – am aufwendigsten ist es allerdings, die Gondeln zu kaufen. Ich recherchiere fast täglich im Internet, wo Kabinen zum Verkauf angeboten werden und wie alt diese sind. Gondeln im Retro-Look sind voll im Trend: Mittlerweile gibt es Wartelisten. Deshalb muss man früh dran sein. Ich reise, so oft es geht, in Skigebiete, um mein Projekt vorzustellen und hoffentlich mehrere Gondeln mit nach Hause zu nehmen. Wer mietet Ihre Berggondeln? Hotels setzen sie als besondere Dinner-Location für ihre Gäste ein, Modehäuser und Geschäfte stellen sie als Hingucker ins Schaufenster. Für Hochzeiten und Geburtstage habe ich eine Gondel im Angebot, die ich zur Fotobox umgebaut habe. Meine Idee kommt gut an: Zehn meiner Kabinen stehen im Englischen Garten, und ich habe auch schon nach Holland, Hamburg und Rumänien geliefert. Ein Ausflugsdampfer vom Ammersee hat in München eine neue Bestimmung gefunden: Die „Alte Utting“ ist jetzt ein Hotspot, von dem sogar die „New York Times“ schwärmte. Wie finden Sie das? Einen normalen Gegenstand mit einer individuellen Idee in etwas Außergewöhnliches zu verwandeln, ist genau mein Ding. Ehrlich gesagt habe ich damals, als die „MS Utting“ zum Verkauf stand, ebenfalls Interesse angemeldet. So etwas würde mich schon auch reizen. Ihr Lieblingsplatz im Fünfseenland? Auf unserem alten Kutter, in der Sonne und auf dem Rücken liegend, mitten auf dem Ammersee. 89