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SeeMagazin 2015

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Im SeeMagazin berichten wir einmal jährlich von besonderen Menschen und Orten aus dem Fünf-Seen-Land. Ein Projekt, das uns schon fast 10 Jahre begleitet und immer wieder begeistert.

SeeFit Von TUTZING nach

SeeFit Von TUTZING nach Hawaii Eigentlich ist die Mode ihr Ding, doch inzwischen gehört CLAUDIA MATULA zu den Top-Frauen im deutschen Triathlon, der kräftezehrenden Kombination aus Laufen, Schwimmen und Radfahren. Nach einer Ausbildung an einer Modeschule in Paris, machte sie ihren MBA an der Belmont University in Nashville. Die Modeeinkäuferin lebt mit ihrem Mann und den beiden Töchtern am Starnberger See. Seit ihrem ersten Triathlon 2001 in Tutzing ist sie begeisterte Wettkämpferin. Letztes Jahr qualifizierte sich die 46-Jährige für den Ironman World Championship, der am 10. Oktober in Hawaii stattfindet. TEXT: Marlene Irausek FOTO: Markus Matula 18 SeeMagazin 2015 | www.seemagazin.de

Ein paar Fragen an die Supersportlerin. Zu ihrer Fitness und wie wir lernen können, besser durchzuhalten: War Sport schon immer ein großes Thema in Ihrer Familie? Mein Vater war begeisterter Hobby- Rennradfahrer. Selbst habe ich aber erst mit 27 Jahren mit dem Laufen angefangen, und zwar in Nashville. Ich war am Anfang entsetzt, wie schlecht ich war, schaffte noch nicht mal 400 Meter ohne Seitenstechen. Also musste ich zuerst die richtige Atemtechnik lernen und habe mich langsam bis auf fünf Kilometer hochgearbeitet. Darauf war ich richtig stolz. Dann habe ich mich kontinuierlich gesteigert. Wie schaffen Sie es, Familie, Beruf, Training und sogar Wettkämpfe unter einen Hut zu bringen? Man muss Spaß an der Sache haben und ein sehr gutes Zeitmanagement! Ich versuche, vieles in den Alltag zu integrieren. Wenn die Kinder zum Beispiel Rad fahren gehen, laufe ich mit, oder ich jogge in der Früh zum Bäcker, statt mit dem Auto zu fahren. Wie viele Trainingseinheiten stehen in der Woche auf Ihrem Plan? Und wie sehen die aus? Zurzeit gehe ich zweimal die Woche zum Schwimmen – Einschwimmen, Technik, Intervalle und Ausschwimmen. Außerdem zweimal pro Woche zum Radfahren mit meinem Mann. Dazu kommen noch vier Laufeinheiten, dabei gibt es in der Woche keine Strecke zweimal. Außerdem kommt noch zweimal Krafttraining hinzu. Und das Wichtigste für uns, die wir immer gute Vorsätze haben, aber dann doch nicht durchhalten: Wie bleiben Sie dran? Mein einziges Geheimnis ist, Sport selten allein, sondern so oft es geht zusammen mit Freunden oder der Familie zu machen. Wichtig ist, Abwechslung ins Training zu bringen. Dann macht das Trainieren viel mehr Spaß und ist auch effektiver. Viel über den Sport zu wissen, ist ebenso wichtig. Eines meiner Lieblingsbücher ist von Chris McCormack: „I’m Here to Win: Wie Chris McCormack zweimal den Ironman Hawaii gewann“, sehr motivierend! Mich hat es angespornt. Wie oft haben Sie den Ironman schon geschafft? Sechs Mal. Seit meinem ersten Ironman Rennen 2009 war es immer mein Traum, einmal bei der Weltmeisterschaft auf Hawaii starten zu dürfen. Letztes Jahr im November habe ich mich endlich dafür qualifiziert. Darum fiebere ich dem 10. Oktober entgegen! Mussten Sie Ihre Ernährung für das Training umstellen? Ein bisschen. Ich esse viel zu gern, um mich an eine strikte Diät zu halten. Der Körper stellt sich aber automatisch um, wenn man viel trainiert und hat Lust auf bestimmte Sachen, die gut für einen sind. Wichtig ist, dass man frische Zutaten und keine Fertiggerichte verwendet. Gibt es denn typische Anfänger - fehler, wenn man mit dem Training beginnt? Der größte Fehler ist, dass viele zu schnell zu viel wollen. Man kann nicht innerhalb von kurzer Zeit einen halben Marathon laufen. Man sollte das Pensum langsam erhöhen, denn der Körper muss sich erst akklimatisieren. Welche Tipps gibt es, um die Ausdauer beim Schwimmen, Radfahren und Laufen zu verbessern? Da es alles Ausdauersportarten sind, gelten für alle drei die gleichen Tipps. Das Allerwichtigste ist Abwechslung im Training mithilfe verschiedener Strecken und Intervalltraining, zum Beispiel zehnmal 100 Meter schnell, dann wieder 100 Meter ganz langsam. Wenn man immer monoton im gleichen Tempo trainiert, wird man zwar ausdauernder, aber nicht schneller. Der nächste Tipp ist, sich Gleichgesinnte zu suchen, ob Familie, Freunde oder Verein. Und man sollte versuchen, Sport in den Alltag zu integrieren und seinen eigenen Rhythmus zu finden. Ich zum Beispiel trainiere viel lieber morgens statt abends. Aber das ist individuell sehr unterschiedlich. CLAUDIA MATULAS LIEBLINGSSTRECKEN RADFAHREN Klassischerweise einmal um den Starnberger See, das sind 53 Kilometer. Eine schöne Strecke, aber leider auch viel befahren. Damals war das auch die Radstrecke des Tutzinger Triathlons. LAUFEN Von Aufkirchen aus an der Oskar Maria Graf-Volksschule vorbei, die Lindenallee entlang bis zur kleinen Kapelle, dort links den Kapellenweg entlang nach Berg. Dann die Hauptstraße queren und die Grafstraße Richtung Unterberg laufen. Links in den Schlosspark abbiegen und an der Votivkapelle vorbei bis zum Ende des Schlossparks. Weiter geht es direkt am See durch Leoni und einige Kilometer am Ufer entlang. Über die Seeburgstraße wieder rauf und am Bismarckturm vorbei zurück nach Aufkirchen. Die Strecke von ca. 12 km ist wirklich ein Traum. SCHWIMMEN Im Sommer schwimme ich gern im See. Mein Lieblingsplatz ist der Badesteg in Percha, dort treffen sich frühmorgens schon Leute gut gelaunt zum Schwimmen. www.seemagazin.de | SeeMagazin 2015 19