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SeeMagazin 2012

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Im SeeMagazin berichten wir einmal jährlich von besonderen Menschen und Orten aus dem Fünf-Seen-Land. Ein Projekt, das uns schon fast 10 Jahre begleitet und immer wieder begeistert.

LUFT & LEIdENScHAFT /

LUFT & LEIdENScHAFT / Galerie Jörg Bodenbender 47.56.29 N 11.18.32 O rOseninsel: „Farbenzauber an der Roseninsel. Die einzige Insel im Starnberger See ist beliebt aufgrund ihrer schönen Garten- und Parkanlagen und liegt umgeben von türkisblauen Flachwasserbereichen in der Feldafinger Bucht.“ 47.58.27 N 11.11.00 O andechs: „Auf dem heiligen Berg thront Kloster Andechs hoch über dem Ammersee. Ein erhabener Anblick auf das Eldorado für fromme und genussfreudige Pilger.“ 12 SeeMagazin 2012 | www.seemagazin.de

47.59.42 N 11.10.09 O herrsching: „Hier fasziniert die einmalige Promenade entlang der Bucht. Im Hintergrund erkennt man den Pilsensee.“ 48.03.45 N 11.10.46 O wörthsee: „An klaren Sommertagen sind die Wasserfarben am Wörthsee mit seiner Mausinsel vor dem Pilsensee und Ammersee einfach atemberaubend.“ Der fliegende Fotograf Jörg Bodenbender ist promovierter Klimaforscher, Verleger, Fotograf und Pilot. Und hier im Gespräch mit dem SeeMagazin über Naturschönheiten und das Geheimnis seiner aufregenden Luftfotografie Ihre Aufnahmen geben eigentlich schon die Antwort, trotzdem: Was ist das Faszinierende am Fliegen? die Fliegerei bietet uns die Bewegung in einer weiteren dimension. Und zwar nicht nur in jede Richtung der Kompassrose, sondern auch ein Auf und Ab. Im tieferen Flug ergeben sich da Blicke auf feinste details und weiter oben in der Höhe eröffnet sich der große Überblick. Gerade im Gebirge ist das faszinierend – eben war man noch im Gebiet über lieblichen Almen im Tal, steigt dann schnell vorbei an schroffen Felsregionen und erreicht kurz darauf die gleißend weißen Gletscherwelten ... Können Sie sagen, was den Unterschied macht, wenn man die Welt von oben betrachtet? die Welt wird kleiner und der Blick weitet sich. du bekommst neue Einblicke auf Einzelheiten, kleine details, die am Boden nicht sichtbar sind. Oft sind die sehr schön, manchmal auch skurril. die Palette reicht von feinsten Strukturen in Natur und Kulturlandschaft bis zum Weitblick – und das oft gleichzeitig. So sehe ich über Kloster Andechs viele details der wunderschönen Klosteranlage und an klaren Tagen dazu den ganzen Alpenhauptkamm vom Großglockner in den Hohen Tauern bis zum Rätikon in der Schweiz. Ja, diese Eindrücke führen mich immer wieder zu Einsichten, die ich an exponierten und schönen Orten habe. Und welche sind das? demut und Ehrfurcht vor der Zerbrechlichkeit, aber auch vor der Vielfältigkeit, der Größe und der Schönheit unserer Welt. die Grundlage dafür liegt sicher in meinem Werdegang vom Natur- und Landschaftsinteressierten zum Biologen und Klimaforscher. Je weiter ich in die Naturwissenschaften eingestiegen bin, umso mehr stieg die Achtung vor deren Komplexität. Alles hängt in einem riesigen „Wunderwerk“ zusammen, und wir Menschen schrauben da ganz schön daran herum. Gerade das erschließt sich einem besonders aus der Vogelperspektive. Welche Veränderungen konnten Sie in den letzten Jahren in der Seen-Region feststellen? Eigentlich nicht sehr viele, die üblichen baulichen Veränderungen da und dort. Tiefgreifender sind jedoch die Veränderungen in den Bergen. Hier werden mehr und mehr Hotels in die Wintersportgebiete gesetzt und dazu immer mehr Schneekanonen. Aber erschreckend deutlich ist der Rückgang der Gletscher, die vielen Felsabbrüche und Muren. Ihre Leidenschaft für das Fliegen und die Fotografie ... ... gehören unbedingt zusammen! Weil ich selbst Pilot bin, sitze ich auf Fotomission meistens allein im Flugzeug. denn die dau- www.seemagazin.de | SeeMagazin 2012 13