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AUSGEZEICHNETE MEDIEN- PROJEKTE DER FORSCHUNGSFÖRDERPREIS DER VOGEL STIFTUNG – WIE MOBILE DEVICES SCHLAU MACHEN UND LEBEN RETTEN KÖNNEN Text Dr. Gunther Schunk Im Frühjahr 2017 wird er zum vierten Mal an der Julius- Maximilians-Universität Würzburg vergeben: der Forschungsförderpreis der Vogel Stiftung, die Stiftungsgesellschafter des Würzburger Fachmedienhauses Vogel Business Media ist. Seit 2014 verleiht die Vogel Stiftung jährlich diese Auszeichnung an exzellente Forscher und Forscherinnen und Projekte, die vor allem dem Menschen helfen sollen. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und ging 2015 und 2016 an zwei Medienprojekte. Die Preisträger waren Prof. Dr. Frank Schwab (Lehrstuhl für Medienpsychologie) und Dr. Tobias Grundgeiger (Lehrstuhl für Psychologische Ergonomie), beide am Institut für Mensch-Computer- Medien in Würzburg angesiedelt. Das Projekt „Mentales Engagement bei der Nutzung von Mobile Devices“, das 2015 ausgezeichnet wurde, untersucht, wie wir eigentlich Smartphones und Tablets lesend nutzen. „Wir wissen noch viel zu wenig über die Rezeption und Nutzung dieser immer noch neuen technischen Wissensgeräte. Wie lesen wir mobile, und was verlangt es unserem Geist ab? Wo liegen in der Texterfassung die Unterschiede zu anderen Medien? Hier ist Grundlagenforschung nötig!“, umschreibt Stifter Dr. Kurt Eckernkamp die Entscheidung der Stiftung für dieses Forschungsprojekt: „Mobile Devices haben sich binnen weniger Jahre flächendeckend verbreitet und in unserem Alltag verankert. Gerade als Medienmacher wollen wir genau wissen, wie Menschen diese Medien und deren Content konsumieren.“ Unter der Überschrift „Chancen und Risiken der Wissenskommunikation mit mobilen Medien“ arbeitet der Medienpsychologe Prof. Dr. Frank Schwab am Institut für Mensch-Computer-Medien der Uni Würzburg. Sein Projekt stellt sich unter dem Titel „Mobile Media – Smart Devices for Smart Use?“ der Frage, ob das Konsumieren von Inhalten auf dem Smartphone anstrengender ist als aus klassischen Medien. „Sind unterschiedliche Medien unterschiedlich anstrengend? Fahren wir bei der Nutzung von Printmedien unser Gehirn richtig hoch, während es bei Bildschirmmedien eher auf Sparflamme läuft? Dieses ‚mentale Investment‘ bei der Mediennutzung erforsche ich mit meinem Team“, erklärt Schwab. „Erste Ergebnisse zeigen: Egal, ob Bildschirm oder Papier – wir gehen beide Medienarten mit vergleichbarem geistigem Aufwand an.“ Letztlich erforscht das Team von Schwab, wie unterschiedliche Nutzer mobiler Geräte ihren mentalen Aufwand gestalten, um sich Informationen anzueignen. Dies legt einen Grundstein zur angemessenen Gestaltung moderner digitaler Wissenskommunikation. Das Projekt „Klinische Evaluierung und Weiterentwicklung einer tabletbasierten App für die Dokumentation von innerklinischen Reanimationen“, das 2016 den Preis erhielt, will mit der medienoptimierten „Mobile Devices haben sich binnen weniger Jahre flächendeckend verbreitet und in unserem Alltag verankert.“ Nutzung von Tablets die Überlebenschancen bei Herz-Kreislauf- Stillständen in Krankenhäusern deutlich erhöhen: Die 25.000 Euro gehen in die Entwicklung einer tabletbasierten App, die die Ausbildung der Notfallteams in Krankenhäusern verbessern und die Prozesse im Notfalleinsatz dieser Teams organisierend unterstützen soll. Der Preis ging erstmals an ein interdisziplinäres Forschungsteam, bestehend aus den Medizinern Prof. Dr. Thomas Wurmb und Funktions- oberarzt Oliver Happel vom Universitätsklinikum Würzburg und dem Medienpsychologen Dr. Tobias Grund geiger vom Institut Mensch- Computer-Medien der Universität Würzburg. Das dreiköpfige Team will Notfalleinsätze in Krankenhäusern mit Hilfe der tabletbasierten App effektiver und zielgerichteter machen. Das erfolgreiche Forschungsprojekt hat also das Potenzial, bei der Rettung vieler Leben zu helfen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass man während eines stationären Aufenthalts im Krankenhaus einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet und reanimiert werden muss, ist größer als vielleicht zunächst angenommen“, kommentiert Prof. Dr. Thomas Wurmb: „Man geht davon aus, dass es bei zwei bis fünf Prozent der stationären Behandlungen in Deutschland zu einem Notfallereignis kommt. Das sind in den Krankenhäusern etwa 50.000 bis 100.000 Herz-Kreislauf-Stillstände.“ Stifter Dr. Kurt Eckernkamp hofft, dass das Projekt viel Gutes bewirkt und durch optimierte Notfallein-sätze viele Leben retten kann. 31
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