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passt! 02/2024

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DIY-TIPP Dianas

DIY-TIPP Dianas Terrazzo-Workshops für Anfängerinnen und Anfänger finden einmal pro Monat am Wochenende statt. Alle zwei Monate veranstaltet sie zudem Terrazzo-Workshops für Fortgeschrittene mit größeren Objekten. Alle Infos dazu sowie über Dianas Arbeiten unter rtmis.net und oidstudio.com sowie auf Instagram unter @rtmis Besonderes Ambiente: Dianas Atelier befindet sich in einer ehemaligen Feuerwache im Wedding Beim Mischen der Farbtöne: Autorin Catherine Hug (links) macht zum zweiten Mal mit Kleiderhaken und Untersetzer selber machen – so geht’s: bauhaus.at/diy-terrazzo Nicht einmal 20 Minuten später sind meine Farbplatten getrocknet. Mit dem Hammer zerkleinere ich sie zu größeren Scherben. Dann kann ich die Basis für meine kleine Tischplatte anrühren, die benötigte Menge an Pulver und Flüssigkeit hat mir Diana bereits ausgerechnet. Spontan füge ich noch ein paar Tropfen Grün hinzu, außerdem zwei Handvoll kleiner bunter Farbchips aus Dianas Vorrat. Das macht die Platte noch lebendiger und verkürzt dazu die Trockenzeit. In der von Diana vorbereiteten Gießform platziere ich die blauen Chips und gieße die mit den restlichen Chips vermengte Masse hinzu. Wiegen, anrühren, die Masse in die Form gießen – das alles fühlt sich ein bisschen an wie beim Backen. Nur so bunt sind meine Kuchen normal nicht. DAS EXPERIMENTIEREN IST IHR ANTRIEB Während mein Werk an der Luft trocknet, bestaune ich die vielen Materialien, Werkzeuge und Prototypen, die Dianas Atelier mit Leben füllen. Die blauen Schwerlastregale an der Wand des Werkstattbereichs sind gut gefüllt mit Farben und Baumaterialien aller Art. Tischbohrer, eine CNC-Fräse und viele andere Werkzeuge stehen und liegen griffbereit. Darüber, im hinteren Bereich des hohen Raumes, gibt es noch eine nachträglich eingezogene Galerie. Mit Nähmaschine und Schnitttisch geht es hier oben geordneter und weniger „dreckig“ zu. Für Diana, die sich das Atelier mit zwei anderen Frauen teilt, sind beide Bereiche gleichermaßen wichtig. Das Experimentieren und immer wieder etwas Neues zu machen sei das, was sie antreibe. An Ideen mangelt es ihr dabei nicht, sie wechselt täglich zwischen verschiedenen Disziplinen hin und her. Nach Gesang und Design hat sie gerade ihr drittes Studium abgeschlossen, so ganz nebenbei hat sie in den letzten Jahren Innenarchitektur studiert. In Zukunft möchte sie sich mit einem zweiten Studio auf eigene Möbelentwürfe und Innenarchitektur fokussieren. Die Gründung ist bereits in vollem Gange. Als ich meine durchgetrocknete Platte nach etwa einer halben Stunde aus der Form löse, sieht die erstaunlich unspektakulär aus. Die großen blauen Chips sind wie geplant an Ort und Stelle geblieben und sichtbar – von den unzähligen kleinen bunten Chips ist jedoch keine Spur zu sehen. Doch weil ich das jetzt schon zum zweiten Mal mache, bin ich nicht überrascht, sondern weiß, dass der eigentliche Teil der Arbeit noch vor mir liegt. Erst durch ausgiebiges Schleifen werden die kleinen bunten Details an der Oberfläche sichtbar. Langsam arbeite ich mich voran, angefangen mit einem groben 120er-Schleifpapier leuchtet die Platte mit jedem Durchgang lebendiger. Nach einer halben Stunde Schleifen sind meine Finger müde und ich mit dem bunten Look meiner Platte zufrieden. Mit 1000er-Körnung poliere ich die Oberfläche und trage eine dünne Schicht Acryl als zuverlässigen Schutz vor Flüssigkeiten auf. Dann endlich ist mein buntes Schmuckstück bereit fürs Wohnzimmer – und ich reif für meine Couch. FOTOS: Paula Winkler, Gaia Vittoria Marturano, Catherine Hug 30 www.bauhaus.at 31