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ONELIFE #34 – German

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Land Rover steht für höchste Allradkompetenz, umfassenden Komfort und anspruchsvolle Technik. Diesem Geländewagen ist kein Weg zu weit und keine Aufgabe zu schwer – getreu dem Slogan „Above and Beyond“. ONELIFE vermittelt Land Rover-Kunden genau dieses Gefühl von Abenteuer und Freiheit.

DER HIMMEL ÜBER WICHITA

DER HIMMEL ÜBER WICHITA „WIE SCHNELL MAN FLIEGT, ERKENNT MAN NUR AN DEN 600 METER WEITER UNTEN VORBEIZIEHENDEN FELDERN.“ sogenanntes V-Leitwerk, das Seiten- und Höhenruder kombinierte und so Gewicht einsparte. Spätere Versionen der Bonanza wendeten sich von diesem Design ab, und 1982 wurde es durch ein konventionelles Leitwerk ersetzt. Eine weitere wichtige Neuerung kam Ende der 60er Jahre, als Beechcraft das Modell 36 vorstellte: eine „Stretch“-Version mit einem 25 cm längeren Rumpf. Aufgrund dieser einfachen Modifikation fanden nun sechs Personen in dem Flugzeug Platz, während es in der Bonanza 35 nur vier gewesen waren. Auch Land Rover hatte zehn Jahre zuvor den Radstand der Series I von 80 auf 86 Zoll verlängert sowie eine 107-Zoll-Version entwickelt, zunächst als Pickup und dann, zwei Jahre später, als das erste viertürige Modell. Von Beginn an war es jedoch die komfortable Innenausstattung, durch die sich die Bonanza von der Konkurrenz abhob, und das aktuelle Modell mit hochwertig verarbeitetem Leder, edlem Teppich und makellosem Finish entspricht eher einem Range Rover. Kunden sind eingeladen, beim Bau ihrer Maschine dabei zu sein, und können bei der Innenausstattung aus einer Fülle von Materialien und Farben wählen. Eine funkelnagelneue Bonanza im Beechcraft Delivery Centre in Empfang zu nehmen und damit abzuheben, ist eine wahrhaft emotionale Erfahrung. Nicht zuletzt deshalb, weil man in die Fußstapfen berühmter Besitzer tritt, z. B. Gordon Cooper, einer der wage- mutigen Astronauten des Mercury-Programms, der Anfang der 60er Jahre eine Bonanza kaufte. Aufgrund seiner Zuverlässigkeit und unkomplizierten Handhabung erfreute sich das Flugzeug auch bei Langstreckenpiloten großer Beliebtheit. So war Bill Odom 1949 der Erste, der in einem Leichtflugzeug nonstop von Hawaii bis zum US-amerikanischen Festland flog, und Peter Mack umrundete 1951 die Welt in seiner Bonanza, der „Friendship Flame“. Während andere Flugzeuge früher oder später wieder vom Markt genommen werden, hat die Nachfrage nach der Bonanza nie nachgelassen. Letzten Endes ist ihr Erfolgskonzept einfach, aber überzeugend: ein zuverlässiges, komfortables Flugzeug, das ohne viel Aufhebens das tut, was man von ihm verlangt. Sein guter Ruf hat ihm vollkommen zu Recht eine große und begeisterte Anhängerschaft eingebracht, und auch darin gleicht es dem Defender. 18.000 Flugzeuge mag nicht allzu beeindruckend klingen, aber für die Luftfahrtbranche ist das eine große Zahl, in etwa vergleichbar mit den zwei Millionen Defendern, die in Solihull vom Fließband rollten. Mein zweistündiger Flug mit dem Vorführmodell hat keine Rekorde gebrochen; dennoch ließ er das Herz höher schlagen, als Demopilot Will Klein den Gashebel betätigte und die Bonanza die knapp 2.500 Meter lange Startbahn entlangbrauste. Als die Geschwindigkeit des Flugzeugs 75 Knoten erreicht und die Räder vom Asphalt abheben, ziehen wir das Fahrwerk ein und fliegen in Richtung Osten. Ohne GPS-Navigation könnte man hier oben leicht die Orientierung verlieren. Kansas ist flach und erstreckt sich scheinbar bis ins Unendliche. Nur hier und dort bieten Windparks Orientierungspunkte. Klein deutet auf eine Raststätte, die früher, als die weite Einöde unter uns noch nicht von Autobahnen durchzogen wurde, ein beliebter Zwischenstopp war. Piloten in dieser Gegend nutzen sie heute noch als Ziel für ihre Spritztouren. Die Bonanza macht einen ruhigen und soliden Eindruck, der leistungsstarke 9-Liter-Motor läuft entspannt, während wir mit 165 Knoten dahingleiten. Wie schnell man fliegt, erkennt man nur an den 600 Meter weiter unten vorbeiziehenden Feldern. Die Sonne hat sich zurückgezogen, und wir sehen die blinkenden Lichter von Wichita, während wir zurück zum Flugplatz Beech Field fliegen. Ein Flug bei Nacht in einem Kleinflugzeug ist eine magische, beinahe mystische Erfahrung. Viel zu schnell sind die zwei Stunden vorbei. Im nächsten Augenblick schaltet Klein die Pistenbeleuchtung ein, indem er einige Male die Funksendetaste drückt. Die Landeklappen und das Fahrwerk werden ausgefahren, die Bonanza nähert sich mit einer konstanten Geschwindigkeit von 75 Knoten der Landebahn und setzt sicher auf. Es ist nicht schwer zu verstehen, warum die Beechcraft Bonanza nichts von ihrer Popularität eingebüßt hat. Aufgrund ihres bahnbrechenden Designs und ihrer soliden Bauweise ist die Bonanza ein Flugzeug mit Tradition und Seele, das wie der Defender weit länger überdauert hat, als seine Erfinder es je für möglich gehalten hätten. 64

Autor Colin Goodwin (rechts), Beechcraft-Demopilot Will Klein (links) und die Bonanza in ihrem Element: dem endlosen Himmel über Wichita. 65