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ONELIFE #33 – German

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Land Rover steht für höchste Allradkompetenz, umfassenden Komfort und anspruchsvolle Technik. Diesem Geländewagen ist kein Weg zu weit und keine Aufgabe zu schwer – getreu dem Slogan „Above and Beyond“. ONELIFE vermittelt Land Rover-Kunden genau dieses Gefühl von Abenteuer und Freiheit.

DIE SCHATZSUCHE „Flieg

DIE SCHATZSUCHE „Flieg nach Brisbane. Leih dir ein Auto. Dann fahr 2.500 km quer durchs Land.“ So beschreibt Mike Bishop den Weg zu „Car Zero“, dem Ausstellungsfahrzeug für das neue Land Rover Reborn-Projekt. Mike besitzt einen untrüglichen Blick für Land Rover der Serie I und ist der Produktspezialist bei dieser märchenhaften Mission: Es gilt, überall auf der Welt originalgetreue Land Rover der Serie I aufzutreiben, sie in die englischen Midlands zurückzubringen und dort zu überarbeiten, bis sie strahlen wie am Tag ihrer Auslieferung. „Wie jedes dieser restaurierten Fahrzeuge hat auch Car Zero eine ungewöhnliche Geschichte“, erzählt Mike. „Die Rinder- und Schaffarmen im Outback von Queensland umfassen 10.000 Hektar. Dieses Fahrzeug war nicht einmal angemeldet, weil es dort gar keine Straßen gibt nicht einmal Schotterstraßen. Es wurde seit 1950 immer nur auf der Farm benutzt, allerdings ständig. Etwa 2000 wurde es stillgelegt. Es gibt nicht viele Fahrzeuge, die 50 Jahre lang ununterbrochen im Einsatz sind, und schon gar nicht in einer so unwirtlichen Gegend.“ Dennoch wurden in diesem unzugänglichen Landstrich einige der ersten Juwelen gefunden, die sich für eine Restaurierung durch Land Rover Reborn eigneten. „Wir suchen nach Fahrzeugen, bei denen Fahrgestell, Spritzwand, Achsen und Getriebe noch im Original vorhanden sind“, sagt Mike. „Die Suche gestaltet sich ziemlich schwierig und umständlich, es gibt nur selten ein derart altes Auto, bei dem alle Teile noch original sind.“ Das Outback von Queensland ist zwar rau, doch es regnet kaum, und das verringert die Rostgefahr. „In Großbritannien oder Neuseeland ist die Chance, dass ein Serie I-Fahrzeug noch seine ursprüngliche Spritzwand hat, wesentlich geringer.“ Doch vorkommen kann es. „Car Two stammt von einem Händler in Bristol und ist für einen englischen Serie-I-Wagen in fantastischem Zustand. Baujahr 52, mit Fahrgestell, Heckeinheit und Spritzwand im Original. Darum haben wir es genommen.“ 3 SCHRITTE DER WIEDERGEBURT SCHRITT 1: HERKUNFT Mike Bishop, Produktspezialist „Als ich bei dem Projekt einstieg, war die Frage, ob sich genug Fahrzeuge finden würden, damit es sich lohnte. Die Suche begann in Großbritannien, aber der größte Teil der Land Rover ging immer in den Export, um die 80 Prozent, das war bei der Serie I genauso wie beim neuen Range Rover. Australien, wo ich aufgewachsen bin, war in der Nachkriegszeit dank der dort entstehenden Farmen einer der größten Absatzmärkte. Car Zero und auch Car One wurden auf Farmen im Outback von Queensland entdeckt. Von Solihull aus ist man vier bis fünf Tage unterwegs. Und wir mögen zwar sehr viele Fahrzeuge dort finden, aber sie haben alle Rechtssteuerung. Doch es besteht auch eine große Nachfrage nach linksgesteuerten Wagen. In Europa gibt es einige Länder Schweiz, Portugal, Spanien und Belgien , wo der Land Rover in den 50er- Jahren sehr beliebt war.“ JEDE GESCHICHTE IST EINZIGARTIG Die Reborn-Werkstatt liegt nur einen Steinwurf von der Off-Road-Strecke entfernt, wo damals über den Luftschutzräumen des Werks in Solihull die ersten Land Rover getestet wurden. Darin stehen fünf Autos in verschiedenen Stadien der Restaurierung. Es sind die ersten Bestellungen bei einem Projekt, das die Erwartungen bereits weit übertroffen hat. „Ursprünglich sollten 25 Fahrzeuge restauriert werden“, berichtet Mike. „Sie waren innerhalb einer Woche ausverkauft. Mittlerweile sind wir bei 49 Bestellungen.“ Im Nischenmarkt der restaurierten Serie-I-Wagen ist es nicht leicht, diese Relikte der Automobilgeschichte aufzutreiben. „Der Wettbewerb ist enorm, das ist ein Katz-und-Maus-Spiel. Die Branche besteht aus kleinen Werkstätten, und wir wollen den Markt nicht zerstören, sondern eher beleben. Zum Glück sind die Besitzer leidenschaftliche Land-Rover-Fans und begeistern sich für das Projekt, daher sind sie gerne bereit, uns die Autos zu überlassen.“ Jedes Fahrzeug muss auf seine ganz eigene Art und Weise restauriert werden, deshalb ist die Werkstatt nicht vergleichbar mit denen in den großen Automobilwerken. 64

SCHRITT 2: ÜBERARBEITUNG Karl Schafer, Mechaniker bei Land Rover Reborn „Kriechöl ist unsere Rettung. Es ist so wichtig, die 60 Jahre alten Schrauben in einem Stück herauszubekommen. Wenn sie abbrechen, müssen wir sie herausbohren und durch größere ersetzen. Das mag eine Kleinigkeit sein, aber unser Ziel ist, die Fahrzeuge entsprechend ihrer ursprünglichen Spezifikationen zu restaurieren. Dort, wo eine Halbzoll-Schraube hingehört, will man keine 3/16er haben. Wir bemühen uns, so viele Originalteile wie möglich zu erhalten. Jedes Fahrzeug stellt ganz spezifische Anforderungen. Das ist ein eigenes Handwerk. Hier lernen Lehrlinge überlieferte Fertigkeiten, die sonst verloren gehen würden. Diese Arbeit macht einen schon stolz.“ 65