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NewHealthGuide 01/2022

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Fortschritt auf allen

Fortschritt auf allen Ebenen Das Gesundheitswesen befindet sich im digitalen Umbruch. Krankenhäuser müssen die Patientenversorgung, Technik und Arbeitsprozesse völlig neu denken, oft mit gegebenen Ressourcen. Was kommt auf sie zu? Ein Überblick newhealth.guide #1 Infografik Pia Bublies Robotik Die Robotik hat in der Medizin zahlreiche Einsatzfelder: In der Pflege können humanoide Roboter mit Patienten interagieren, aber auch das Pflegepersonal körperlich und zeitlich entlasten. So untersuchen Studien etwa die Effizienz von Robotern, die Blut abnehmen. In der Chirurgie und Orthopädie, bei minimalinvasiven OP- Eingriffen und im Labor helfen robotische Assistenzsysteme, Fehlerraten zu reduzieren. Dass Ärzte einen OP-Roboter aus der Ferne steuern, ist längst kein Science-Fiction- Szenario mehr, sondern wird in einer innovativen Klinikstruktur mitgedacht. Telemedizin Die Telemedizin umfasst weit mehr als Videosprechstunden zwischen Arzt und Patient (s. a. Seite 20). In Telekonsilen können sich Ärzte verschiedener Fachrichtungen zur Befundbeurteilung digital austauschen. Dank Telemonitoring lassen sich Vitalparameter der Patienten (Blutdruck, Blutzuckerspiegel, Temperatur etc.) ortsversetzt überwachen. Sogenannte Telenotärzte teilen ihre Expertise mit Rettungsteams, indem sie am Einsatzort zugeschaltet werden. Von Notfallsanitätern getragene Bodycams können zudem bei der Beratung helfen. Bei der Telepflege oder Telecare werden Betreuungstätigkeiten für pflegebedürftige Menschen digital erbracht, etwa: Beratung von Patient und Angehörigen oder Anleitungen bei Übungen. Digitalisierung Das Schlagwort der Stunde! Zum einen geht es bei der Digitalisierung um das Erfassen und Vernetzen von Informationen mithilfe neuer Kommunikationstechnologien. Immer häufiger steht Digitalisierung zum anderen aber auch für die massiven Transformationsprozesse, die sie nach sich zieht. Darunter fallen die Umwandlung bestehender Diagnoseverfahren und die Zunahme neuer Handlungsfelder. Im ärztlichen Dienst erfordert die Digitalisierung nicht nur neue Skills (z. B. IT-Kompetenzen) und Berufsbilder, sondern sie ruft auch neue Akteure auf den Plan, z. B. Start-ups, die Gesundheitsapps oder OP-Roboter entwickeln. DiGA Unter einer Digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA) versteht man eine App oder Webanwendung, die vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) geprüft und als Medizinprodukt zertifiziert wurde. Sie kann dabei unterstützen, Krankheiten zu überwachen, zu behandeln und zu lindern. Wurde die DiGA von einem Arzt verschrieben, übernehmen die Krankenkassen die Kosten. Big Data Elektronische Patientenakte, elektronische Dokumentation von Pflege- und Behandlungsleistungen, digitales Medikamentenmanagement etc.: Im Krankenhaus der Zukunft sollte ein schneller und sicherer Datenaustausch gewährleistet sein – über die Klinik- und Landesgrenzen hinweg. Auch für Forschungsdatenbanken können pseudonymisierte Versichertendaten der Krankenkassen von großem Nutzen sein. Künstliche Intelligenz Künstliche Intelligenz (KI) nimmt bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen eine Schlüsselrolle ein. Durch das schnelle Nutzbarmachen großer Datenmengen und das maschinelle Lernen können Prozesse in Kliniken optimiert, Therapien individueller auf Patienten ausgerichtet und Diagnosen präziser gestellt werden. Beispielsweise helfen automatisierte Analysen von Bilddaten in der Radiologie oder Dermatologie dabei, dass Algorithmen Hautveränderungen schneller diagnostizieren als ein Arzt, Wundliegegeschwüren vorgebeugt oder die Dokumentation im Schockraum erleichtert wird. Und doch: Lediglich 30 Prozent der medizinischen Führungskräfte in Deutschland setzen laut einem Bericht der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC aus dem Jahr 2021 künstliche Intelligenz ein, um Patienten effektiver zu behandeln und Personal zu entlasten. 15