20 Fokus Report Mehr Wert durch weniger Haben wir die Grenzen des Wachstums erreicht? Der Programmschwerpunkt „Mehr vom Weniger“ erkundete Perspektiven auf eine Postwachstumsgesellschaft „Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt“ sang die deutsche Band Geier Sturzflug 1982 im Refrain ihrer Hit-Single. Inzwischen wissen wir seit bald 50 Jahren, dass dieses Mehr eben nicht immer besser ist. Doch wie könnte ein Weniger aussehen? Mit ihrem Programmschwerpunkt „Mehr vom Weniger“, gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus, lud die MVHS im Herbst und Winter dazu ein, den Blick vom Streben nach stetigem Wachstum auf eine nachhaltige Zukunft zu richten. In diesem Rahmen wurden nicht nur alternative Wirtschaftsmodelle beleuchtet, sondern auch konkrete Aspekte des Alltags unter die Lupe genommen. Podiumsgespräche übers Containern und die Chancen der Lebensmittelrettung, Vorträge über Downsizing in Architektur und Städtebau oder ein interaktiver „Slam der guten Ideen“ mit Diskussionen über nachhaltige Wohn-, Arbeits- und Konsumkonzepte regten zum Nachdenken an. Der Soziologe Dr. Dennis Eversberg von der Friedrich- Schiller-Universität Jena hielt einen Vortrag darüber, wie Degrowth – also die Umkehr des Wirtschaftswachstums – sich mit Gerechtigkeit vereinbaren lässt. Der Vortrag wurde anschließend im Deutschlandradio gesendet. Weitere Veranstaltungen gaben ganz konkrete Anleitungen, wie man seinen Alltag klimaneutraler gestalten kann. Damit wurden individuelle Perspektiven auf das Thema eröffnet und die Teilnehmenden gefragt: Kann Verzicht auf bestimmte Dinge nicht auch ein Gewinn sein? Die Antwort muss jede*r für sich selbst finden. Viele beantworten die Frage – erst recht nach der Veranstaltungsreihe – mit Ja. Mehr vom Weniger: Die Veranstaltungsreihe bot zahlreiche Podiumsgespräche, Vorträge und interaktive Formate BESUCH IM SECONDHAND-KAUFHAUS DIAKONIA Im Rahmen des Programmschwerpunkts konnten Interessierte im Dezember 2023 an einer einstündigen kostenlosen Führung durch das Secondhand-Kaufhaus der Diakonia in der Dachauer Straße teilnehmen. Die Leiterin des Kaufhauses, Julia Boiger, führte die Teilnehmenden durch die verschiedenen Abteilungen auf 1.200 Quadratmetern. Währenddessen erklärte sie, wie ihr Team arbeitet, wie das Kaufhaus strukturiert ist und inwiefern es sich für Nachhaltigkeit und die Integration von Langzeitarbeitslosen einsetzt. Die Teilnehmenden stellten viele Fragen, auch schon während der Führung. Sie wollten zum Beispiel wissen, wie das Kaufhaus die Sachspenden, die es erhält und dann weiterverkauft, sortiert und verwaltet, oder auch, was man beachten muss, wenn man selbst spenden möchte. I’m a Barbie girl in a Secondhand-Kaufhaus- World: Dieses Traumhaus hat mehr Leben als jede Katze
Fokus MehrWert 21 Einkaufen kann hier jede*r: Interessierte besuchen die Führung im Secondhand-Kaufhaus in der Dachauer Straße Fotos: Sebastian Arlt
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