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M-Puls 3/21

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Viermal im Jahr erscheint das Service-Magazin der Stadtwerke München. Jede Ausgabe hält über wichtige Neuerungen auf dem Laufenden und berichtet über die Leistungen der Tochterunternehmen MVG, M-net und muenchen.de sowie über die M-Bäder.

mehr wissen rund 15

mehr wissen rund 15 Meter länger als die Bahnsteige in allen anderen U-Bahnhöfen. WIE ES WEITERGEHT Heute verbinden sechs U-Bahn- und zwei Verstärkerlinien 100 U-Bahnhöfe, verteilt auf knapp 100 Streckenkilometer. Die ältesten Züge, die charmanten „A-Wagen“, sind immer noch im Einsatz. Seit 1988 verstärken die verbesserten „B-Wagen“ den Regelbetrieb, inzwischen außerdem die durchgängig begehbaren Züge vom Typ C1 und C2. Im Lauf der kommenden Jahre werden die modernen Gliederzüge die alten A- und B-Wagen nach und nach ersetzen. Allein damit bringt die MVG rund 5.000 Plätze mehr auf die Schiene. In normalen Zeiten befördert die Münchner U-Bahn inzwischen über eine Million Menschen pro Tag. Nach der Überwindung der Corona-Pandemie sind Schritt für Schritt weitere Verbesserungen geplant. Auch das Netz wächst: Die U6 wird in den kommenden Jahren vom Klinikum Großhadern nach Martinsried verlängert. Vorgesehen ist außerdem eine Verlängerung der U5 vom Laimer Platz nach Pasing und weiter nach Freiham. Die geplante Neubaustrecke U9 soll das Netz in der Innenstadt entlasten sowie dichtere Takte auch auf Außenästen und weitere Streckenverlängerungen ermöglichen. Außerdem wird es mit der U9 neue Direktverbindungen geben, zum Beispiel vom Hauptbahnhof zur Allianz Arena und zum Forschungszentrum in Garching. Weitere U-Bahn-Erweiterungen, zum Beispiel eine Verlängerung der U4 vom Arabellapark nach Englschalking, werden geplant oder geprüft. Damit der Ausbau funktioniert, braucht es einen zweiten Betriebshof, in dem Züge abgestellt und gewartet werden können. Dieser soll ab Ende 2026 in Neuper lach Süd eröffnet werden und den bisherigen Standort in Fröttmaning ergänzen. Bereits in diesem Herbst geht außerdem das neue MVG Betriebszentrum in Moosach in Betrieb. Aus einem gemeinsamen Leitraum heraus wird dann der gesamte Verkehr von U-Bahn, Bus und Tram überwacht und gesteuert. So können die MVG Kolleg*innen noch besser auf mögliche Störungen reagieren, die Fahrgäste informieren und dafür sorgen, dass der Verkehr weiterhin fließt. Mehr Infos unter: www.mvg.de/ubahn SCHON GEWUSST? DIE MÜNCHNER U-BAHN IN ZAHLEN Der längste Abstand zwischen zwei Stationen innerhalb der Stadt liegt zwischen Michaelibad und Quiddestraße (1.708 Meter), am kürzesten ist der Abstand zwischen Josephsplatz und Theresienstraße (513 Meter). Ein planmäßiger U-Bahn-Halt dauert 20 Sekunden, wo viel los ist, auch 30 oder 40 Sekunden. Rund 1.200.000 Menschen befördert die Münchner U-Bahn an einem Tag. Im gesamten Jahr 2019 hat sie 429 Millionen Personen transportiert, in der Tram waren es 125 Millionen, im Bus 221 Millionen. Die Münchner U-Bahnen können bis zu 80 km/h fahren, die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei 34,8 km/h. Die längste Rolltreppe im Münchner U-Bahn-Netz ist die Rolltreppe am Ausgang Lenbachplatz in der Station Karlsplatz (Stachus) mit 56 Metern Länge. 100 U-Bahnhöfe gibt es in München (die vier Kreuzungsbahnhöfe sind doppelt gezählt), verteilt auf 95 Kilometern Strecke. Damals und heute: Die neue U-Bahn, hier am Nordfriedhof, sorgte in München für großes Staunen. Ein Hingucker ist auch der neue Zugtyp C2, hier an der modernisierten Münchner Freiheit. Oben r.: Während des U-Bahn-Baus gruben sich Tunnelbohrmaschinen tief durch den Untergrund. Unten r.: Blick auf den großen Stelltisch im Stellwerk Kieferngarten 6 M-Puls

mehr wissen Der Schatz aus der Tiefe Unter unseren Füßen, tief in der Erde, schlummert ein wahrer Energieschatz: heißes Wasser. So lässt sich die Erdwärme nutzen In Riem ging 2004 die erste SWM Geothermieanlage in Betrieb Fotos: Archiv MVG (3), Wolfgang Wellige, SWM/Adobe Stock, Argum/Thomas Einberger München und die Region verfügen über eine eigene nachhaltige Wärmequelle: die Geothermie. Unter der Stadt, in 2.000 bis über 3.000 Metern Tiefe, liegen wasserführende Schichten, die vom Erdinneren aufgeheizt werden – eine Energiequelle, die dauerhaft vorhanden ist. Dieses heiße Wasser lässt sich zur Erzeugung von Fernwärme und damit zum Heizen nutzen (wie genau, erfahren Sie auf der Rückseite dieses Hefts). Ein Glück, denn für eine klimaneutrale Zukunft benötigen wir nicht nur erneuerbar produzierten Strom, sondern auch nachhaltig erzeugte Wärme. Etwas mehr als die Hälfte der in Deutschland verbrauchten Energie wird für die Produktion von Wärme und Kälte verwendet – im Privathaushalt sind es sogar knapp 90 Prozent für Heizen und Warmwasser. DIE VORTEILE DER GEOTHERMIE Erneuerbare Energien sind umweltfreundlich und im Gegensatz zu fossilen Energieträgern wie Erdöl oder Erdgas quasi unerschöpflich vorhanden. Erdwärme hat darüber hinaus den Vorteil, dass sie rund um die Uhr verfügbar ist – im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energiequellen wie Wind, der nicht immer weht, oder Sonne, die nicht immer scheint. Noch dazu ist die Wärmeproduktion aus Geothermie effizient, es geht kaum Wärmeenergie verloren. Die aus der Geothermie produzierte Fernwärme bietet damit hohe Verlässlichkeit und Sicherheit. Und Geothermie hat einen Platzvorteil, denn in der Regel sind Geothermieanlagen, die ganze Stadtteile versorgen können, kaum größer als eine Doppelgarage. Auch die Anschluss-Stationen bei den Verbraucher*innen sind deutlich kleiner als eine Öl- oder Gasheizung. Übrigens: Ist das geförderte Wasser heiß genug, lässt sich damit auch Strom produzieren. Und mithilfe von Absorptionskälteanlagen kann mit der Geothermie sogar Kälte erzeugt werden. SO KOMMT DIE WÄRME ZU IHNEN NACH HAUSE Fernwärme wird in zentralen Anlagen produziert und über ein Fernwärmenetz zu den Verbraucher*innen transportiert. Das Münchner Fernwärmenetz erstreckt sich über gut 900 Kilometer. Es wird von den SWM modernisiert und ausgebaut, sodass immer mehr Gebiete mit der umweltschonenden Wärme versorgt werden können. Die SWM betreiben bereits fünf Geothermieanlagen in der Region München. Die sechste, Deutschlands derzeit größte Geothermieanlage, wird noch 2021 in Sendling in Betrieb gehen: 80.000 Münchner*innen kann sie mit umweltfreundlicher Wärme versorgen. Damit kommen die SWM ihrem Ziel ein großes Stück näher, bis spätestens 2040 ganz München mit umweltfreund licher Fernwärme versorgen zu können. Mehr Infos unter: www.swm.de/waermewende M-Puls 7