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M-Puls 3/20

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Um zu zeigen, wie rund 10.000 Mitarbeiter täglich zum Funktionieren einer Millionenstadt beitragen, blickt M-Puls, das Service-Magazin der Stadtwerke München, regelmäßig hinter die Kulissen des kommunalen Unternehmens.

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mehr wissen Energiestandort Süd Immer auf der Höhe der Zeit Blick von unten in den Kamin Neues Erscheinungsbild: So wird der Energiestandort Süd in Zukunft aussehen Blick von oben auf den Kamin 8 M-Puls

Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien. Die Entwicklung der Energiewelt lässt sich nirgendwo in München so verfolgen wie am Standort Heizkraftwerk Süd: Wieder einmal wandeln die SWM das Areal zu einem Erzeugungsstandort, der die Münchner*innen zeitgemäß mit Energie beliefert Schon immer Energiestandort Süd Seit mehr als 120 Jahren wird in Sendling Energie für München erzeugt. Der Weg führt dabei von der Verbrennung zu den erneuerbaren Energien. Fotos: Elias Escotto, SWM/SCG, SWM Archiv, SWM/Rainer Viertelboeck Die Silhouette des Münchner Südens verändert sich: Seit Monaten wird der 176 Meter hohe, 50 Jahre alte Kamin des Heizkraftwerks Süd abgetragen, Stück für Stück. Er erfüllt keine Funktion mehr, stammt er doch aus einer Zeit, in der in Sendling Energie durch Müllverbrennung gewonnen wurde. Was der Abbau des Turms deutlich vor Augen führt, ist die Entwicklung zur erneuerbaren Energiewelt. Münchner*innen können den Wandel praktisch vor der Haustür erleben. EINE ENERGIEEFFIZIENTE TECHNIK Ein Blick zurück: Das Heizkraftwerk Süd ging 1899 in Betrieb – mit Kohle befeuert. Der Standort liefert seitdem Energie für München, wurde dabei oft modernisiert und an den steigenden Energiebedarf der Stadt angepasst. So ging 1969 die Müllverbrennungsanlage in Betrieb, die 1997 stillgelegt werden konnte, weil das Heizkraftwerk Nord die Müllverbrennung für München seitdem allein bewältigt. Ebenfalls seit den 60er-Jahren ist im HKW Süd eine sehr energieeffiziente Technik im Einsatz, die sich bis heute bewährt: In Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) erzeugen die Anlagen sowohl Strom als auch Wärme. Als Brennstoff wird im HKW Süd dafür Gas eingesetzt. Eine Power-to-Heat- Anlage verwandelt seit 2014 außerdem Strom in Fernwärme. DIE GANZHEITLICHE ENERGIEWENDE Seit 2017 wird das Areal erneut fundamental weiterentwickelt. Die Stadtwerke München gehen die Energiewende ganzheitlich an. So bauen sie hier Deutschlands größte Geothermieanlage, die CO 2 -neutral Wärme liefern wird. Mehr als 80.000 Münchner Bürger*innen können künftig mit Ökowärme versorgt werden. Das bringt die SWM ihrem Ziel einen großen Schritt näher, den Münchner Bedarf an Fernwärme CO 2 -neu- tral zu decken. Außerdem wird ein 50 Meter hoher Heißwasserspeicher mit einem Fassungsvermögen von bis zu 45.000 Kubikmetern dafür sorgen, dass die Wärme noch flexibler genutzt werden kann. ÖKOKÄLTE FÜR DIE INNENSTADT Zukünftig kann die Geothermie am Energiestandort Süd auch zur umweltschonenden Produktion von Kälte verwendet werden. Die SWM bauen eine Fernkälte-Erzeugungsanlage, die mithilfe von Strom und Wärme aus der Geothermieund den KWK-Anlagen sowie mit dem kalten Wasser des Isarwerkkanals Fernkälte erzeugen kann. Die nachhaltige Alternative zu konventionellen Klimaanlagen klimatisiert dann in der Münchner Innenstadt Büros, Gewerbebetriebe und Geschäfte. EINE WICHTIGE ETAPPE Solange für die Strom- und Wärmeerzeugung noch nicht auf Erdgas verzichtet werden kann, wollen die SWM den saubersten unter den endlichen Rohstoffen so effizient wie möglich nutzen. Deshalb modernisieren sie am Energiestandort Süd auch die Gas- und Dampfturbinenanlagen, die im KWK-Prozess Strom und Wärme gleichzeitig erzeugen. Bis zu 90 Prozent der Energie aus dem Erdgas können so genutzt werden. Im Frühjahr kamen dafür bereits zwei jeweils 210 Tonnen schwere Gasturbinen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg, München zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu versorgen. Aktuell erzeugen die SWM bereits mehr Ökostrom, als alle Privathaushalte in der Stadt sowie Tram und U-Bahn benötigen – bis 2025 soll der komplette Bedarf Münchens damit gedeckt werden. Das nächste Etappenziel: Mittelfristig soll München CO 2 -neutral mit Wärme versorgt werden – überwiegend mithilfe der Geothermie. 1899 übernahm München die öffentliche Stromversorgung, das Dampfkraftwerk ging in Betrieb. Die Anlage wuchs zwischen 1925 und 1930 entsprechend dem steigenden Strombedarf der Stadt. Von 1969 bis 1997 war eine Müllverbrennungsanlage in Betrieb. Seit Anfang der 80er-Jahre erzeugen Gas- und Dampfturbinenanlagen Strom und Wärme. Der Energiestandort Süd wird wieder einmal umgebaut – für mehr Effizienz und Umweltfreundlichkeit. Der hohe Kamin ist bald Geschichte. 1899 1928 1980 2020 M-Puls 9