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LfA Magazin Spezialausgabe Corona

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Wie kommt unsere Wirtschaft durch die Corona-Krise? Und wie geht es danach weiter? Für die LfA Förderbank Bayern setzten wir in kürzester Zeit eine Spezialausgabe zur aktuellen Situation um.

CORONA-SPEZIAL So geht

CORONA-SPEZIAL So geht Homeoffice Die Corona-Krise stellt Unternehmen und Mitarbeiter vor neue Herausforderungen. Es geht um soziale Distanz statt räumlicher Nähe. Auch für viele Führungskräfte bedeutet das umzudenken TIPPS FÜR EIN ARBEITSMODELL MIT ZUKUNFT ZU HAUSE EINRICHTEN Ein gut ausgestatteter Arbeitsplatz trägt maßgeblich zur Produktivität bei. Es zahlt sich aus, in gute Hard- und Software zu investieren. Dazu zählen schnelles, stabiles Internet (mindestens WPA/WPA2-Verschlüsselung, besser noch VPN), ein Laptop oder Rechner mit ausreichend großem Bildschirm und ordentlicher Tastatur sowie ein Handy mit genügend Datenvolumen. Für Arbeitnehmer, die längere Zeit im Homeoffice arbeiten, sind auch Schreibtisch und Bürostuhl Pflicht. LEITLINIEN FESTLEGEN Gegebenenfalls kann die Selbstorganisation im Homeoffice überfordern. Vorgesetzte sind umso mehr gefragt, Unterstützung zu bieten. Es ist ratsam, Leitlinien für das Arbeiten im Homeoffice festzulegen und sich im Team auf Regeln zu einigen. Dazu zählen Fragen zur Erreichbarkeit genauso wie das Aufsetzen von Meeting-Routinen. Damit Aufgaben nicht untergehen, müssen Ziele und Fristen klar kommuniziert werden. FOKUS SETZEN Homeoffice wird von vielen Führungskräften oft noch mit Kontrollverlust gleichgesetzt. Anwesenheit bedeutet aber nicht immer gleich Leistung. Ausschlaggebend ist das Ergebnis. Um Aufgaben und Resultate im Blick zu behalten und zu überprüfen, ist es hilfreich, Wochen- und Monatsziele aufzusetzen. Das gibt Struktur und vermittelt ein Gefühl von Kontrolle. TRANSPARENT SEIN Wenn Teams räumlich getrennt arbeiten, ist gute Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg. Teilen Sie den Kollegen mit, wenn Sie „da” sind, eine Pause machen, gerade einen Telefontermin haben oder sich in den Feierabend verabschieden. In den meisten Messenger-Programmen lassen sich ein Status, zum Beispiel „im Termin”, oder Abwesenheitsnotizen einrichten. LEARNING BY DOING Vorgesetzte und Mitarbeiter sollten sich die Zeit nehmen, neue technische Hilfsmittel und Apps auch kennenzulernen. Setzen Sie sich damit auseinander und probieren Sie Sachen aus. Viele vermeintliche Fragen können oft selbst gelöst werden. Wenn nicht, kann vielleicht Google oder ein Kollege helfen, eine Lösung für das Problem zu finden. ABLENKUNGEN MINIMIEREN Je nach Wohnsituation sind für die Mitarbeiter Ablenkungen die größte Herausforderung im Homeoffice. Lässt es die aktuelle Lebenslage nicht zu, in Ruhe zu arbeiten, können Ohrstöpsel helfen, Umgebungsgeräusche auszublenden. Wer gut mit Musik Fotos: Stocksy/Cactus Creative Studio, Claire Allzeit GUT ORGANISIERT: DIESE TECHNISCHEN HILFSMITTEL UND APPS HELFEN DIE BASICS Microsoft Office Paket Word, Excel, Powerpoint Mail-Anbindung ins Büro, zum Beispiel über Microsoft Outlook Online-Speicher für große Datenmengen, zum Beispiel über Dropbox oder Google Drive Fernzugriff auf den Server des Unternehmens Für das Management groß angelegter Projekte eignet sich ein Office- 365-Abonnement. Es bietet Anwendern die Möglichkeit, ortsunabhängig von jedem Endgerät aus zu arbeiten, unter anderem mit Word, Excel, PowerPoint, Outlook ... Über das Chat-Programm lässt sich die Kommunikation sowohl einzelner Teams als auch des gesamten Unternehmens zusammenführen. Hilft, up to date zu bleiben, ohne Mail-Accounts überzustrapazieren. Zusammenarbeiten und mehr erledigen: Mit den Boards, Listen und Karten des Aufgabenverwaltungsdienstes lassen sich kleinere Projekte mit wenig Usern auf schnelle und kostenlose Weise organisieren. Dokumente einfach teillen und im Team bearbeiten: Der Cloud-Speicher-Dienst ermöglicht es, Dateien hochzuladen und auch von anderen Zugängen aus darauf zuzugreifen. Jedem Nutzer stehen 5 GB kostenfrei zur Verfügung. 16 LFA MAGAZIN

CORONA-SPEZIAL ar beiten kann, kann sich auch Noise-Cancelling-Kopfhörer besorgen. Playlists für mehr Konzentration gibt es zum Beispiel über Streamingdienste wie Spotify. EFFIZIENT KOORDINIEREN Damit alle auf dem neuesten Stand bleiben, sind Update-Calls unumgänglich. So kann die Belegschaft nachverfolgen, welche Entscheidungen wo und wann getroffen wurden. Finden Sie dennoch heraus, ob ein Meeting der effektivste Kommunikationskanal ist: Wer müsste per E-Mail kontaktiert, wer angerufen werden, um an den benötigten Input zu gelangen? Wenn ein Vieraugengespräch nicht ausreicht, sollte das Team zusammenkommen. Halten Sie Teilnehmerzahlen trotzdem, sofern möglich, klein. Mithilfe einer Agenda geben Sie Kollegen im Vorfeld die Möglichkeit, sich zu informieren oder wichtige Antworten vorzubereiten. Beschlüsse und resultierende Handlungen immer in einem Protokoll festhalten. ROUTINEN SCHAFFEN Damit sich Heimarbeit nicht wie ein Wochenende auf der Couch anfühlt, sollten Berufstätige an gewissen Gewohnheiten des Büroalltags festhalten: Anziehen und Fertigmachen, das gemeinsame Familienfrühstück oder die morgendliche Zeitungslektüre, bevor es ans Tagwerk geht, helfen, die Motivation aufrechtzuerhalten. PAUSEN PLANEN Regelmäßige Pausen sind wichtig für die Produktivität. Im Homeoffice tendieren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter allerdings dazu, weniger darauf zu achten. Experten raten, die Arbeit alle 90 Minuten zu unterbrechen. Stellen Sie sich einen Alarm. Stehen Sie vom Arbeitsplatz auf, strecken Sie sich. Auch eine kurze Stretching- oder Meditationsübung wirkt Wunder. BEWEGLICH BLEIBEN Langes Sitzen belastet die Bandscheiben, wir verbrennen weniger Kalorien und werden schneller müde. Integrieren Sie Bewegung in den Homeoffice-Alltag, so oft es geht. Zum Beispiel, indem Sie öfter mal die Sitzhaltung ändern. Planen Sie Übungen wie Kopf-, Schulter- und Armkreisen am Schreibtisch ein oder Sie machen ein kleines Morning-Workout in der Zeit des gesparten Arbeitswegs. 3 GUTE GRÜNDE Plötzlich Homeoffice! Selbst da, wo es vorher undenkbar war. Viele Unternehmen können von diesem Arbeitsmodell profitieren VON TERESA BAUER Betriebe, die flexible Arbeitsmodelle bieten, wirken auf dem 1 Arbeitsmarkt besonders attraktiv. Konzentrierte Arbeitsphasen im 2 Homeoffice ohne dauernde Störungen erhöhen die Produktivität Ihrer Mitarbeiter. Die Bewerberauswahl geht weit 3 über den Bürostandort hinaus. Fachkräftemangel, ade! Wird sich unsere Art zu arbeiten durch die Krise verändern? Die Art, wie wir arbeiten, hat sich schon längst geändert. Es ist nur noch nicht bei allen Unternehmen angekommen. Für diese Firmen stellt die aktuelle Krisensituation eine große Chance dar. Meine Prognose: In 5 Jahren werden Betriebe ohne Homeoffice-Möglichkeit keine Mitarbeiter mehr finden und halten können. Jetzt ist der beste Zeitpunkt, sich bewusst damit zu beschäftigen, wie Arbeit auf räumliche Distanz funktioniert und umsetzbar ist. Selbst wenn man es vorher für unmöglich gehalten hat. Ortsunabhängiges Arbeiten wird auch losgelöst von Corona kommen, ob wir wollen oder nicht. Nehmen Sie sich Zeit, um sich mit dem Modell Homeoffice auseinanderzusetzen. Sie werden erleben, wie gut es funktioniert, ohne dass die Produktivität in Ihrem Unternehmen sinkt, während Ihre Arbeitgeberattraktivität, Mitarbeiterzufriedenheit und damit Ihr Unternehmenserfolg steigen! Mit dem kostenfreien Datenaustausch- Dienst können Dateien und Dateipakete in unbegrenzter Größe geteilt werden. Dazu müssen Nutzer Terashare aber vorab auf dem Computer installieren. Kommunikation in Echtzeit: Über die Webkonferenz-Software können Führungskräfte zur Besprechung einladen. Meeting-Teilnehmer können kostenlos via Computer oder Smartphone teilnehmen. Das Fernwartungs-Tool erlaubt Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, auf den Rechner einer anderen Person zuzugreifen. Funktioniert sogar vom Smartphone aus. Einzige Voraussetzung: eine 3G-Verbindung. Das Tool erlaubt es, Daten bis zu 1 GB verschlüsselt zu verschicken. Firefox-Konto- Besitzer können sogar bis zu 2,5 GB teilen. Der Upload steht via Link allerdings nur 24 Stunden zum Download bereit. Die gebürtige Passauerin Teresa Bauer berät mit getremote.de Unternehmen, wie sie Homeoffice erfolgreich einführen und Führung auf räumliche Distanz klappt LFA MAGAZIN 17