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LfA Magazin Herbst/Winter 2022

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Zukunftsweisende Technologien und Innovationen stehen im Fokus dieser Ausgabe. Viele bayerische Unternehmen gehen bereits in diese Richtung. So zeigen wir einen Anbieter für Energiespeichersysteme, der Deutschland zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgen möchte und ein Start-up, das mit Satelliten frühzeitig Waldbrände entdeckt. Über die Energieversorgung der Zukunft spricht Prof. Dr. Thomas Hamacher mit uns.

UNTERNEHMEN Kabeln

UNTERNEHMEN Kabeln verbunden und überall lagern Minizellen sowie Prototypen in diversen Entwicklungsstufen. „Eisen-Batterie“, so feierte die Presse die Erfindung, die hier gerade noch den Feinschliff am Zelldesign für den Realbetrieb bekommt. Für 2024 sind erste Pilotprojekte mit Großkunden geplant. „Iron-Salt-Technologie“ heißt das Speichermedium mit vollem Namen. Es arbeitet ebenfalls in zwei separaten Kreisläufen mit Elektrolytflüssigkeit. Hier basiert diese auf Eisenchlorid, einem äußerst günstigen und natürlichen Rohstoff, der biologisch abbaubar ist. Große Chancen auf dem Weltmarkt sieht Jakob Bitner für die Iron Salt Battery auch deshalb, weil die Technologie sich für die Langzeitspeicherung eignet. Was insbesondere für die Betreiber von Solar- und Windparks interessant ist. Denn sie können mit diesen Speichersystemen Versorgungslücken in wind- und sonnenarmen Zeiten überbrücken und die Grundlast sichern. Zudem sind Iron-Salt-Batterien besonders temperaturresistent. Das heißt, sie sind ideal für den Einsatz in heißen Klimazonen. Insbesondere auch für die dezentrale Energiegewinnung in Wüstengegenden, bei der vor wenigen Monaten durch ein elektrostatisches Verfahren das Problem der Versandung der Moduloberflächen gelöst wurde. Zudem können Module der Batterie bis in den Megawattstunden-Bereich miteinander verbunden werden. „Bei unseren beiden Technologien steht auch ganz klar die Kapazität im Vordergrund“, erklärt Jakob Bitner. Und es gibt eine weitere Gemeinsamkeit: Bei beiden Systemen können Leistung und Kapazität unabhängig voneinander und je nach Bedarf angepasst werden. Das führt zu deutlich niedrigeren Betriebskosten pro Kilowattstunde als bei herkömmlichen Speichersystemen. Bei der Iron Salt Battery sind es derzeit circa 50 Euro pro kWh. Das große Potenzial von VoltStorage hat auch Im Forschungslabor erfolgen auch der Feinschliff und die Optimierung der Prototypen. Der Markt wartet mit hoher Dringlichkeit auf die lithiumfreien Energiespeicher des jungen Unternehmens „MIT UNSERER NACHHALTIGEN STROM- SPEICHERUNG KÖNNEN PRODUKTION UND VERBRAUCH ENTKOPPELT WERDEN“ die LfA Förderbank Bayern frühzeitig erkannt. Bereits 2020 tätigte sie über ihre Tochtergesellschaft Bayern Kapital bei dem Münchner Unternehmen ein Investment von knapp fünf Millionen Euro. Bayern Kapital wurde 1995 als Venture-Capital-Gesellschaft des Freistaats und Growth-Investor gegründet, um ganz gezielt innovative Technologien und Start-ups in Bayern zu fördern. Der hohe Kapitalzufluss, auch von weiteren Partnern, ermöglichte Volt- Storage zudem einen Strategiewechsel. In den Anfangsjahren setzte das Unternehmen auf das Endkundengeschäft, also auf Speichersysteme verschiedener Größen für Privathaushalte und kleinere Betriebe. „Wir verfügen inzwischen über die größte in Betrieb befindliche Flotte an Flow-Batterien der Welt“, verrät Jakob Bitner nicht ohne Stolz. Für die Zukunft ist der Fokus jedoch ganz klar auf Großkunden gerichtet. Und auch das Managementteam wurde für diese Zielsetzung erweitert. Seit 2022 unterstützt Verena Graf als COO das Gründer-Trio. „Mit der Entwicklung unseres patentierten Flow-Batteriezelldesigns ist es uns auch gelungen, einen Batterie- Zellstack – das sind mehrere, aufeinandergestapelte gleichartige Zellen – zu entwickeln, der automatisiert und so in hohen Stückzahlen produziert werden kann“, erklärt Jakob Bitner. Was zu niedrigeren Produktionskosten führt und die Flow-Batte rien damit auch für Entwicklungs- und Schwellenländer attraktiv macht. „Mit unserer nachhaltigen Stromspeicherung können Produktion und Verbrauch entkoppelt werden, das ist ein wesentlicher Baustein für das Gelingen der Energiewende“, so fasst CEO Jakob Bitner die Rolle seines Unternehmens zusammen. Es sieht also danach aus, als könnte von München aus ein wesentlicher Beitrag dazu geleistet werden, dass nachhaltige Energiegewinnung und nachhaltige Energiespeicherung künftig eine Einheit werden. FAKTEN VOLTSTORAGE – PRODUCTION AND DEVELOPMENT Investment: Bayern Kapital Gründungsjahr: 2016 Standort: München Mitarbeiter: 50 www.voltstorage.com Online unter www.lfa.de/magazin Fotos: Manuel Nieberle 08 LFA MAGAZIN

SERVICE Mit Eigenkapital in die Zukunft investieren Eigenkapital ist ein wichtiges Finanzierungsmittel eines Unternehmens. Die Möglichkeiten sind je nach Entwicklungsphase unterschiedlich. Geeignet ist die Eigenkapitalfinanzierung generell für alle Branchen in den entscheidenden Entwicklungsphasen eines Unternehmens, besonders für junge, wachsende Unternehmen. Der Vorteil: Eigenkapitalfinanzierung ermöglicht bereits in der Frühphase den Zugang zu Kapital und wirkt sich positiv auf die Kreditwürdigkeit aus – auch bei etablierten Unternehmen. DIE LFA UND DIE MIT IHR VERBUNDENEN GESELLSCHAFTEN BAYERN KAPITAL UND BAYBG BAYERISCHE BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT MACHEN UNTERNEHMEN IN JEDER PHASE DAS PASSENDE ANGEBOT: GRÜNDUNGS-/ SEEDPHASE FRÜHPHASE EXPANSION WACHSTUM NACHFOLGE RESTRUKTURIERUNG BayBG Venture Capital BayBG Wachstum BayBG Nachfolge BayBG Turnaround BayBG Kleine und junge Unternehmen Bayern Kapital Innovationsfonds Bayern Kapital Wachstumsfonds & ScaleUp-Fonds LfA Co-Investment (über LfA Gesellschaft für Vermögensverwaltung oder Transformationsfonds Bayern) Worauf muss ich bei der Planung achten? Behalten Sie die eigenen Ziele im Blick: Soll mit der Finanzierung eine dauerhafte Partnerschaft begründet oder eine Stärkung der Eigenkapitalbasis für eine begrenzte Dauer erreicht werden? Verschaffen Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten wie offene oder stille Beteiligungen und Zwischen formen. Außerdem ist es wichtig, sich über die Art und Weise der Beteiligung genau zu informieren, wie zum Beispiel über Mitspracherechte oder Absichten und Konditionen des Investors. Nicht zuletzt sollten bei den Vertragsverhandlungen Exitszenarien und die daraus resultierenden Kon sequenzen besprochen werden. Bei einem Beteiligungsvertrag sollte klar geregelt sein, wie man sich gegebenenfalls voneinander trennt. DETAILLIERTE INFORMATIONEN UNTER www.lfa.de/eigenkapital LFA MAGAZIN 09