MENSCHEN 04 LFA MAGAZIN
MENSCHEN „Ohne Nachhaltigkeit kollabiert das Wachstum‘‘ PROF. DR. CLEMENS FUEST IST PRÄSIDENT DES MÜNCHNER IFO-INSTITUTS UND EINER DER FÜHRENDEN ÖKONOMEN DEUTSCH- LANDS. EIN GESPRÄCH ÜBER IDEEN, MOTIVIERTE FÜHRUNGSKRÄFTE UND DIE HEIZUNG IN SEINEM HAUS FOTOS CONNY MIRBACH INTERVIEW STEFAN RUZAS Jetzt mal ehrlich, Professor Fuest: Was ist das überhaupt, nachhaltiges Wirtschaften? Der Begriff des nachhaltigen Wirtschaftens kommt aus der Forstwirtschaft. Wenn ein Waldbesitzer seinen Wald erhalten will, sollte er nur so viele Bäume in einem Jahr fällen, wie in diesem Zeitraum nachwachsen. Es geht also darum, die Grundlagen des Wirtschaftens zu bewahren. Ist der Begriff „Nachhaltigkeit“ rund 25 Jahre nach seiner Einführung nicht reichlich überstrapaziert? Eingeführt wurde der Begriff bereits im Jahr 1713. In Mode gekommen ist er allerdings erst in jüngerer Zeit, und es gibt in der Tat einen leicht inflationären Gebrauch. Aber Nachhaltigkeit steht doch fast in einem natürlichen Widerspruch zu Wirtschaftswachstum, oder? Im Gegenteil. Ohne Nachhaltigkeit kollabiert das Wirtschaftswachstum irgendwann. Nachhaltigkeit bedeutet ja beispielsweise auch, einen Kapitalstock nicht zu verbrauchen, sondern Erträge hinreichend zu reinvestieren. Natürlich ist nicht alles, was unter dem Banner der Nachhaltigkeit getan wird, wirtschaftlich sinnvoll. Aber ein Widerspruch zwischen Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit existiert meines Erachtens nicht. Die Bundesregierung hat Anfang 2017 die „Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie“ beschlossen. Haben derlei Beschlüsse spürbare Konsequenzen für Wirtschaft und Unternehmen in Bayern? LFA MAGAZIN 05
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