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KPM Magazin 2020

Für die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin konzipierte Storyboard 2017 ein eigenes Magazin: WEISS. Nach der ersten Ausgabe ganz in Weiß, der zweiten in Schwarz und der Dritten im Bauhaus-Look, folgt nun die vierte Ausgabe im Kurland-Design.

230 JAHRE 1786–1797

230 JAHRE 1786–1797 FRIEDRICH WILHELM II. verlegt nach dem Tod seines Onkels Friedrichs des Großen Hof und Regierung von Potsdam wieder nach Berlin. Unter seiner Regentschaft erlebt Berlin einen kulturellen Aufschwung. Die Stadt soll repräsentativer werden. Unter anderem gibt der preußische König 1788 den Bau des Brandenburger Tors in Auftrag, ein Jahr später wird die Prachtstraße Unter den Linden gepflastert. 1790 1871 Peter von Biron, Herzog von Kurland, beauftragt die Königliche Porzellan­ Manufaktur Berlin mit der Anfertigung eines prächtigen Tafelservices. 1770–1840 1815–1848 BIEDERMEIER Nach dem Ende der Befreiungskriege 1815 entwickelt das Bürgertum eine Kultur, die geprägt ist vom Rückzug ins Private und Familiäre. KLASSIZISMUS Der Klassizismus löst die Epoche des Barocks ab und greift auf schlichte Formen zurück, die an die römische und griechische Antike angelehnt sind. Vor allem in der Architektur: Das Brandenburger Tor (links) ist zum Beispiel ein typisch klassizistisches Bauwerk. Bei der Reichsgründung 1871 wird Berlin zur Hauptstadt ernannt, 826.000 Menschen leben hier, 1905 sind es bereits mehr als zwei Millionen, 1920 fast doppelt so viele. Die Stadt entwickelt sich von der königlichen Residenzstadt zur Industriemetropole. 1890–1910 JUGENDSTIL Die Wende zum 20. Jahrhundert: Die Natur gilt den Jugendstil-Künstlern als Vorbild und Stilmittel. Kunst und Handwerk sollen eine Einheit bilden, dekorative, fließende Linien und florale Ornamente bestimmen die Ästhetik – wie bei diesem prächtigen Hauseingang. Auch die KPM erweitert die Kollek tion um ein Jugendstil-Service: CERES. Bilder: Shutterstock, Heritage Images/Fine Art Images/akg-images akg-images/Imagno, akg-images, akg/PAL/PB, akg/van Ham/Sasa Fuis KPM Magazin 28 N°. 04

1919–1933 BAUHAUS Walter Gropius gründet 1919 das Bauhaus: die einflussreichste Schule für Gestaltung in Deutschland. Ästhetik und künstlerischer Ausdruck sollen von der Funktion des Produkts geprägt sein. 1933 zwingen die Nationalsozialisten das Bauhaus zur Auflösung. MIT DEM ENDE DER MONARCHIE IM JAHR 1918 wird die Königliche Porzellan­ Manufaktur Berlin zur Staatlichen Porzellan-Manufaktur Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg fällt die Zuständigkeit dem Land Berlin als Eigentümer zu. Im Jahr 1988 beschließt der Senat, die Manufaktur wieder als Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin GmbH firmieren zu lassen. DIE ACHTZIGER JAHRE Wohnraum in Westberlin wird Anfang der 80er-Jahre knapp, man beginnt, massenhaft Altbauten abzureißen, um neu und größer bauen zu können. Dagegen wehrt sich eine wachsende Hausbesetzerszene. Überhaupt: Immer mehr Punks, Studierende, Aussteiger, Alternative strömen in die Stadt. Sie wird zum Schmelztiegel einer aufregenden Sub- und Popkultur. 1945 1961 2020 1980 Bilder: Stocksy (2), akg-images, akg-images/Gert Schütz, akg-images/Peter Hebler 1918–1933 NEUE SACHLICHKEIT Sie ist keine einheitliche Kunstströmung, kennzeichnet vielmehr die Zeit der Weimarer Republik nach den traumatischen Erlebnissen des Ersten Weltkriegs. In Abgrenzung zum Expressionismus wird etwa in der Kunst realistischer gemalt. Auffällig ist die betont sachliche Distanz. Das Foto zeigt den Berliner Dom und die Schlossbrücke in den 30er-Jahren. Schon Anfang der 20er-Jahre hat der private und gewerbliche Verkehr in der Stadt rasant zugenommen. Am 1. Juli 1921 fahren 12.000 Fahrzeuge auf Berlins Straßen, 1924 bereits 30.000, 1927 mit 60.000 schon doppelt so viele. Hinzu kommen Pferdefuhrwerke, 26 Straßenbahnen und Buslinien. Nach dem Bau der Mauer im August 1961 ist die Stadt endgültig geteilt. Beide Hälften entwickeln sich zu eigenständigen Stadtgebilden. CITY OF DESIGN Berlin ist „UNESCO City of Design“. Als eine von wenigen Städten besitzt sie drei Unesco-Welterbestätten: die Museumsinsel, preußische Schlösser und Gärten und die Siedlungen der Berliner Moderne. Es gibt mehr Museen (170) als Regentage (im Schnitt 106) pro Jahr. Das Durchschnittsalter der knapp 3,7 Millionen Einwohner beträgt 42,7 Jahre. N°. 04 29 KPM Magazin