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KPM Magazin 2020

Für die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin konzipierte Storyboard 2017 ein eigenes Magazin: WEISS. Nach der ersten Ausgabe ganz in Weiß, der zweiten in Schwarz und der Dritten im Bauhaus-Look, folgt nun die vierte Ausgabe im Kurland-Design.

Stammhaus des

Stammhaus des Luxushotels, in dem sich die „Schwarzwaldstube“ befand, nieder. Nach dem ersten Schock entschied sich die Hoteliersfamilie Finkbeiner für eine Interimslösung und eröffnete nach nur vier Monaten Bauzeit auf dem Dach des Parkhauses das „temporaire“. Torsten Michel und sein Küchenteam haben nun ein neues Zuhause auf Zeit – und Gäste wieder einen besonderen Ort für herausragenden Genuss. TORSTEN MICHEL: Richtig. Man nutzt solche Einschnitte ja oft, um Dinge infrage zu stellen und zukünftig anders zu machen. Aber das Porzellan wollte ich nicht ändern. Warum? TORSTEN MICHEL: Die Kollektion ARKADIA ist unserer Küche ähnlich: zeitlos schön. Und der Klang erst, wenn das Besteck auf das Porzellan trifft! Das gehört zum Genusserlebnis dazu. „Das Beste sind glückliche Gäste“ Er gilt als einer der besten Köche Deutschlands: Torsten Michel, 43. 2004 kam der gebürtige Dresdener in die „Traube Tonbach“, um in der „Schwarzwaldstube“ zu kochen. Seit drei Jahren ist er Küchenchef der renommierten Feinschmeckeradresse in Baiers bronn. Anfang des Jahres erreichte die Gourmetwelt jedoch eine furchtbare Nachricht: In der Nacht zum 6. Januar brannte das 230 Jahre alte Auf der Instagramseite der „Traube Tonbach“ kann man sehr gut verfolgen, in welchem Tempo das neue Restaurant errichtet wurde. Der Brand im Januar hat die „Schwarzwaldstube“ ja komplett zerstört. TORSTEN MICHEL: Es ist alles verbrannt. Die Messer der Köche, die Kochbuch-Sammlung, Töpfe, 10.000 Flaschen Wein, das Silber, das komplette Porzellanlager – alles weg. Eine Tragödie. Zum Glück kam niemand zu Schaden und das Hotel blieb unberührt. Mit dem „temporaire“ wurde eine geniale Übergangslösung geschaffen. Bei der Einrichtung haben Sie auf KPM Porzellan bestanden. Bilder: Rene Riis KPM Magazin 16 N°. 04

Worauf legen Sie noch Wert? TORSTEN MICHEL: Obwohl es nicht für die Gastronomie konzipiert ist, ist das KPM Porzellan äußerst alltagstauglich. Wir haben am Abend 30 Gäste, pro Gast sieben Gänge, da gehen viele Teller durch viele Hände. Sie werden gespült, poliert, serviert. Aber wir haben kaum Verlust, kaum Bruch: Das Porzellan ist extrem robust. Sie sind einer der besten Köche des Landes. Wann wussten Sie, dass Sie Koch werden wollten? TORSTEN MICHEL: Ehrlich gesagt, wollte ich zum Ende meiner Wehrpflichtzeit Pilot werden, aber das hat wegen einer leichten Rot-Grün-Schwäche nicht geklappt. Eine andere Offizierslaufbahn interessierte mich nicht. Also habe ich nach einem Ausbildungsplatz gesucht und großes Glück mit dem Restaurant im Hotel Bellevue in Dresden gehabt. Es macht die Qualität eines Ausbildungsbetriebs aus, dass er einen jungen Menschen „abholt“ und Freude für den Beruf weckt. Die FAZ schrieb einmal: Torsten Michel hat ein Genussgedächtnis. TORSTEN MICHEL: Ich glaube, das hat jeder Koch. Das bringt der Beruf mit sich. 2010 war ich zu Gast im „El Bulli“ des berühmten Kochs Ferran Adrià. Von den 45 Gängen kann ich mich an 38 erinnern. Wenn etwas besonders gut war, dann trägt man das mit sich – und setzt es irgendwann vielleicht ein. Wie kommt das „temporaire“ bei den Gästen an? TORSTEN MICHEL: Wir sind wie früher ausgebucht. Für einen Koch gibt es kein schöneres Kompliment. www.traube-tonbach.de Detailverliebt Schwendi klingt nach einem Ort in einer Märchengeschichte, ist aber tatsächlich eine kleine Stadt im Schwäbischen Oberland – und unbedingt einen Ausflug wert. Dort bietet nämlich der Oberschwäbische Hof neben modernen Gästezimmern auch eine ausgezeichnete Küche. Ob in der „Lazarus“-Stube, mit regionalen Klassikern auf der Speisekarte, oder im eleganten Restaurant „Esszimmer“: Es wird schmackhaft und mit frischen Zutaten gekocht. Auf feinstem KPM Porzellan angerichtet, überraschen saisonale Kreationen die Gäste. Im „Esszimmer“ sind das etwa geröstete Bundmöhre mit Crème fraîche, Kartoffel und Schnittlauch oder Wildfang-Rotkopf-Garnele mit Gurke, Radieschen, Amalfi-Zitrone und Krustentier-Eis. Gewählt wird zwischen drei und sechs Gängen – je nach Gusto vegetarisch oder mit passenden Weinen zu den Gerichten. Bon appétit! www.oberschwaebischer-hof.de Regionale Zutaten und mediterrane Akzente machen die Küche im „Esszimmer“ des Oberschwäbischen Hofs aus Die Schale in Blattform ist ein KPM Entwurf aus dem Jahr 1972 N°. 04 17 KPM Magazin