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Jaguar Magazine PERFORMANCE – German

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Nicht jeder darf das Jaguar Land Rover Testgelände in Gaydon besuchen. Wir schon: Für den exklusiven Fotoshoot des Jaguar XE versammelte sich unser Produktions-Team auf der geheimen Rennstrecke. Steffen Jahn fotografierte das brandneue Jaguar Fahrzeug. Das Set-up war aufgrund des für England typischen Wetters in den Control Towers der ehemaligen Flugbahn untergebracht. Kurze Regenpausen wurden dazu genutzt, mit eigens angemieteten Drohnen zu fotografieren. Das Ergebnis ist eine ästhetisch hochwertig und stimmungsvolle Strecke in der Ausgabe 01-2015 des J-Magazines.

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Warum leichter einfach besser ist Aluminium: ein geschichtlicher Abriss des Rohstoffs und warum Jaguar ziemlich gut damit umgehen kann Text: Benedikt Sarreiter Illustration: Mirko Ilic Die Pferde hätten in Amerika vermutlich ein freudiges Wiehern erschallen lassen, wenn man sie Ende des 19. Jahrhunderts vor dem leichten Studebaker „Aluminum Wagon“ dem ersten aus Aluminiumkomponenten gefertigten Wagen angeschirrt hätte. In dieser Zeit war Studebaker weltweit der bedeutendste Hersteller von Kutschen und leichten Pferdewagen. Damals verwendete das Unternehmen 67 kg des Metalls für die Herstellung dieses einzigartigen Gefährts, unter anderem für Halterungen und Beschlagteile. Es gab dabei nur einen Haken: Der Preis dieses federleichten Gefährts schwebte mit 2.110 Dollar etwa das Zehnfache der gewöhnlichen Ausführung doch deutlich jenseits der 1893 als günstig geltenden Erwartungen. Das Fahrzeug wurde der Öffentlichkeit erst sieben Jahre später vorgestellt, nachdem der US-amerikanische Chemiker Charles Martin Hall eine wirtschaftlichere Methode zur Herstellung von Aluminium entdeckt hatte. Er leitete elektrischen Strom durch eine Aluminiumoxidlösung in geschmolzenem Kryolith. Bis zu Halls Entdeckung galten leichte Materialien als ebenso kostbar wie die Edelmetalle Silber, Gold oder Platin. Aluminium ist zwar eines der am häufigsten in der Erdkruste vorkommenden Metalle die Gewinnung aus Bauxit stellte sich jedoch extrem schwierig dar. Mit seinem Durchbruch ermöglichte Hall die Massenproduktion von Aluminium, in deren Folge sich verschiedene Anwendungsbereiche entwickelten. Fragt man Experten wie Professor Dmitry Eskin von der Brunel University in London oder Ian Polmear von der Monash University in Melbourne nach der faszinierendsten Eigenschaft des Metalls, dann hört man meistens zuerst den Hinweis auf das geringe Gewicht. Doch Aluminium verfügt über zahlreiche weitere, wenn auch weniger bekannte, positive Eigenschaften: Laut Polmear ist es „vielseitig, leicht verarbeitbar, korrosionsbeständig und seine Legierungen können eine hohe Festigkeit erreichen“. Als die Luftfahrt noch in den Kinderschuhen steckte, wurden diese Eigenschaften ganz besonders geschätzt. Jules Verne glaubte bereits 1865 an das Potenzial von Aluminium im Zusammenhang mit der Raumfahrt. In seinem Roman Die Reise zum Mond wird die Rakete aus Aluminium gebaut. Als dann zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Welt von Duralumin erfuhr, wurde sein Traum Wirklichkeit. Diese Aluminiumlegierung, die vom deutschen Physiker Alfred Wilm auf der Basis sehr geringer Mengen Magnesium, Kupfer und Mangan hergestellt wurde, zeichnete sich durch ihre extreme Festigkeit und ihr äußerst geringes Gewicht aus. Duralumin ermöglichte den Bau des ersten, vollständig aus Aluminium bestehenden Flugzeugs, der Junkers J 1, die im ersten Weltkrieg auch als „Fliegender Panzer“ bezeichnet wurde. Ihr revolutionäres Design läutete das Zeitalter der modernen Luftfahrt ein. Heutige Flugzeuge bestehen vorwiegend aus Aluminium und Aluminiumlegierungen, doch wird weiterhin unter Hochdruck an neuen Entwicklungen gearbeitet. THE PERFORMANCE ISSUE j 43