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Bosch eBike Systems Magazin 2018

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In Zusammenarbeit mit dem Redaktionsbüro Neue Magazin Kultur und der Agentur 2issue verpasste unser Team dem Magazin von BOSCH eBike Systems ein neues Design.

um elf Prozent

um elf Prozent reduzieren. Der Wandel lohnt sich auch für den täglichen Güterverkehr: So entlastet beispielsweise der Einsatz von eCargo-Bikes als Transportmittel den Straßenverkehr und die Umwelt. Voraussetzung für all das sei allerdings „eine Kombination aus Investitionen und kluger Steuerpolitik“, so Benedicte Swennen von der European Cyclists’ Federation (ECF), die gemeinsam mit dem Cycling Industry Club (CIC) das Radfahren als nachhaltiges und gesundes Fortbewegungsmittel in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik fördert – auch mit Unterstützung von Bosch eBike Systems. Bei einer neuen Mobilitätskultur ist aber noch etwas anderes wichtig, so Wolfgang Rid, Professor am Städtebau-Institut der Universität Stuttgart: „Weil es um ein verändertes Nutzerverhalten aller Bevölkerungsschichten geht, muss ein intensiver Dialog mit den Bürgern geführt werden.“ Und es braucht ein gut durchdachtes Management der Verkehrssysteme: In der Innenstadt von Kopenhagen wurden 2016 erstmals mehr Fahrräder gezählt als Autos. Mit der Folge, dass es auch auf den Radwegen zu Staus kommt. Nun sollen intelligente Tafeln helfen, die mit roten und grünen Pfeilen signalisieren, ob der Weg frei ist oder ob die Radfahrer besser auf Nebenstraßen ausweichen. In der dänischen Hauptstadt fährt mehr als jeder zweite Einwohner mit dem Fahrrad. Zum Vergleich: In Hamburg ist es nur jeder achte Im Jahr 2006 beschloss der Stadtrat von Kopenhagen, die fahrradfreundlichste Stadt der Welt zu schaffen. Es hat geklappt! Laut offiziellen Angaben haben sogar 25 Prozent aller Familien mit zwei Kindern ein Lastenrad 50

Voraus denken weitere Beispiele in Europa zeigen, wie Mobilitätskonzepte 4funktionieren. Ruhrgebiet Es geht voran mit dem Radschnellweg RS1: Im Juni 2016 wurde am Mülheimer Hauptbahnhof der symbolische Spatenstich für den nächsten Bauabschnitt gesetzt. Der neben dem eRadschnellweg in Göttingen bundesweit erste Radschnellweg entsteht zwischen Duisburg und Hamm auf einer Länge von 101 Kilometern. Er verbindet zehn Städte und vier Universitäten – weitgehend kreuzungsfrei, mit ausreichend breiten Fahrbahnen für jede Richtung und mit Beleuchtung und Winterdienst. Vorbilder sind die „Cycle Superhighways“ in Kopenhagen, London und den Niederlanden. Ein Teil des Schnellwegs nutzt die ehemalige Gütertrasse der Rheinischen Bahn. Spätestens im Jahr 2020 soll der komplette Bau fertig sein. Sevilla Früher galten diejenigen, die mit dem Fahrrad durch Sevilla im spanischen Andalusien wollten, als mutig und waghalsig. Das hat sich gewandelt. Innerhalb von vier Jahren ist der Radanteil im Straßenverkehr von null auf neun Prozent gestiegen. „Unser Rezept war die Vernetzung der bislang insgesamt 70 Kilometer Radwege auf zwei Spuren, aber auch die Schnelligkeit beim Bau“, erzählt Ricardo Marques Sillero, einer der Pioniere der ungewöhnlichen Radrevolu tion in Spanien. Mittlerweile fahren mehr als 70.000 Sevillanos täglich Rad. Manche von ihnen pendeln neuerdings mit dem Auto bis an den Stadtrand und nutzen dann eines der Leihräder an den 250 Stationen der Sevici-Kette. Amsterdam In den Niederlanden gibt es mit 22 Millionen schon jetzt fünf Millionen mehr Räder als Menschen. Das Land gilt als beispielhaft für neue urbane Konzepte. Auch dank Webseiten wie „Dutch Cycling Festival“, auf denen Mobilitätsund Fahrradexperten ihre Erfahrungen mit anderen Städten und Gemeinden teilen. Während der EU-Ratspräsidentschaft der Niederlande lud die Regierung alle europäischen Minister für Verkehr und Umwelt nach Amsterdam ein, um sich über intelligente und nachhaltige Mobilität auszutauschen – „Best Practice“- Beispiele zur Förderung der Radkultur inbegriffen. In der Stadt, die als eine der fahrradfreundlichsten Städte weltweit gilt, werden mittlerweile 38 Prozent aller Wege mit dem Rad zurückgelegt. Das Radwegenetz umfasst 600 Kilometer, und beinahe jede Hauptverkehrsstraße ist mit Rad wegen ausgestattet. Oslo Norwegen macht Ernst: Der „Nationale Verkehrs plan“ sieht vor, dass ab 2025 nur noch Elektroautos als Neuwagen zugelassen werden. Nun soll die Hauptstadt weltweit zum „next big thing“ für neue Mobilität werden. Ein Verbot für Autos in der Innenstadt wurde ab dem Jahr 2019 bereits beschlossen. Im vergangenen Jahr haben die Stadtentwickler zudem einen wegweisenden Plan vorgestellt, der unter Mobilitätsexperten unter dem Namen „The Oslo Standard“ kursiert. Der Radanteil im Straßenverkehr soll in den kommenden Jahren auf mindestens 20 Prozent steigen, Parkplätze für Autos werden zugunsten von Radwegen entfernt, eBikes werden mit bis zu 1.130 Euro staatlich subventioniert und parallel dazu der Öffentliche Nahverkehr ausgebaut. 51