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Printmedien Bayern

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Dass Bayern mit der Druck- und Medien-Branche einen bedeutungsvollen Wirtschafts- und Gesellschaftsfaktor hat, zeigt die Broschüre „Printmedien Bayern“. Denn noch nie war die Vielfalt gedruckter Publikationen so groß wie heute. „Printmedien Bayern“ gibt einen kleinen Einblick in die Welt der Zeitschriften- und Buchverlage, Druckereien, Papierhersteller und Druckfarbenproduzenten sowie Forschungsinstitute und Hochschulen. „Printmedien Bayern“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern, des Verband Bayerischer Zeitungsverleger, des Verband Druck und Medien Bayern sowie des Verband der Zeitschriftenverlage in Bayern.

KNOW-HOW, DAS SCHULE

KNOW-HOW, DAS SCHULE MACHT MODERNE SCHULBÜCHER SIND WERKZEUGE FÜR DAS TÄGLICHE LEHREN UND LERNEN UND SCHAFFEN GLEICHZEITIG DIE VERBINDUNG VON ANALOG UND DIGITAL Text Andreas Baer Schulbücher sind heute Printwerke wie digitale Produkte, die Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer ein ganzes Schulleben begleiten: in allen Schulformen, Jahrgängen und Fächern, in allen Berufsfeldern und Ausbildungsberufen. Sie werden im Unterricht oder in der Unterrichtsvorbereitung vielfach „hybrid“ genutzt: Gedruckte und digitale Werke ergänzen sich und beziehen sich aufeinander. VEREDELTE PRINTWERKE Digitale und gedruckte Schulbücher sind Werkzeuge für Lehrende und Lernende, gemacht für den täglichen Gebrauch. In ihrer Printversion zeichnen sie sich deshalb durch eine besonders hohe Qualität aus: beim Papier, dem Druck – natürlich in Farbe, Bindung, ihrer Veredelung mit Lesebändchen o. Ä. Sonderformatige Poster oder Tafeln, Kärtchen und Lernspiele, nicht zuletzt die Schulatlanten, erfordern das Know-how und die Expertise von Fachdruckereien. Hohe Ansprüche setzen die deutschen Bildungsmedienverlage an den Recycling-Anteil im Papier oder die Umweltverträglichkeit der Farben. KREATIVE LEHRMATERIALIEN Zu Recht kürt die Stiftung Buchkunst im Wettbewerb der schönsten deutschen Bücher auch die Kategorie Schulbücher. Die Gewinner der letzten Jahre überzeugen durch handwerkliche Qualität und stimmige Gestaltung. Diese folgt traditionell dem Doppelseitenprinzip, bereitet Inhalte vielfältig auf, unterscheidet Übungen von Merksätzen, Lehrbuchtexte von Originalquellen, bietet Illustrationen und Schaubilder. In Zeiten steigender Erwartungen an eine individuelle Förderung der Schüler/-innen in einer Klasse gewinnt die Kennzeichnung von Leistungsniveaus, von obligatorischen und fakultativen Inhalten, von Material für leistungsstarke und -schwache Schüler/-innen an Bedeutung. Den Einstieg in ein neues Thema, den Auftakt für ein neues Kapitel bilden oft Collagen aus Bildern, die zum Nachdenken anregen, Fra- gen aufwerfen, Diskussionen anstoßen. Die inneren Umschlagseiten geben den Lernenden häufig Hinweise auf den Aufbau des Buches und Anleitungen zu seiner Benutzung oder bieten einen zusätzlichen Zeitstrahl, Tabellen oder Info-Grafiken. BUCH UND MARKT Bis zu 70 Personen sind mit der Konzeption und Entwicklung eines Lehrwerks befasst, mindestens ein Jahr wird an einem Buch gearbeitet: von den Urhebern der bis zu 1000 Fotos und Fremdtexte über die Autoren, Redakteure und Grafiker bis zu Marketing und Außendienst. Rund 4400 Schulbücher sind 2015 neu auf den Markt gekommen, 8000 Titel sind es einschließlich der ergänzenden digitalen und analogen Materialien wie Lehrerbänden oder Arbeitsheften. PROFIS AM WERK Das Know-how der Autoren und vielfältigen Urheber von Fremdmaterialien läuft in der Fachredaktion im Verlag zusammen. Fachredakteure sind oft selbst ausgebildete Lehrkräfte und natürlich bestens mit der Verlagsarbeit vertraut. Sie betreuen den gesamten Prozess der Entwicklung, der Herstellung und des Vertriebs. Spezielle Fachabteilungen in den Verlagen unterstützen sie: Das Einholen und Verwalten von Rechten, die Budgetierung und das Rechnungswesen, Grafik und Gestaltung, Druckoptimierung bzw. Programmierung von Online- und Offline-Anwendungen, Werbung und Pressearbeit, Vertrieb und Kundenservice liegen beim Verlag in den Händen von Fachleuten. Besonders große oder wichtige Reihen werden zusätzlich von Herausgebern aus der Fachdidaktik oder Wissenschaft betreut. Geschrieben werden die Lehrwerke von Autorenteams, die die Fachredaktion zusammenstellt. Lehrwerkautoren sind in den meisten Fällen selbst Lehrkraft für das entsprechende Fach oder – besonders im Bereich der Fremdsprachen – Muttersprachler. Oft arbeiten unterschiedliche Autoren für die verschiedenen analogen und digitalen Bestandteile einer Lehrwerkreihe, d.h. für das Lehrwerk selbst, das Arbeitsheft, den Prüfungstrainer, das Lehrerhandbuch, das digitale Angebot etc. DIE LEHRKRAFT ENTSCHEIDET In der Allgemeinbildung werden neue Lehrwerke immer dann notwendig, wenn die Bildungspolitik Änderungen an den Lehrplänen oder Prüfungsanforderungen vornimmt. Da es in Deutschland keine Auftragsproduktionen durch die Bildungspolitik gibt, können dann alle Verlage ein passendes Lehrwerk entwickeln und auf den Markt bringen. Allein die Lehrkräfte an den Schulen entscheiden, welches Werk sie verwenden wollen. Die Bildungsmedienhersteller tragen dadurch vollständig das wirtschaftliche Risiko bei der Entwicklung eines neuen Lehrwerks. Durch den Verkauf der analogen und digitalen Produkte, erwirtschaften sie Gewinn und können so die Entwicklung neuer Lehrwerke finanzieren. Diese Wettbewerbssituation ist für die Bildungspolitik und die Lehrkräfte an den Schulen komfortabel: Sie haben die Wahl aus mehreren Produkten, müssen aber deren Entwicklung nicht selbst finanzieren und damit kein wirtschaftliches Risiko eingehen. EINE STARKE BRANCHE … In Deutschland gibt es rund 80 professionelle Bildungsmedienhersteller, d. h. Wirtschaftsunternehmen, die ihr Hauptgeschäftsfeld in der Produktion von analogem und digitalem Lehr- und Lernmaterial für den Unterricht in Schule, Hochschule und Ausbildungsbetrieb haben. Die Branche beschäftigt insgesamt rund 3000 feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und noch einmal etwa genauso viele freie Mitarbeiter. An die Bildungsmedienhersteller sind rund 30.000 Autorinnen und Autoren gebunden, die meisten davon sind hauptberuflich Lehrkräfte. Die Branche hat 2015 rund 8000 analoge und digitale Titel neu auf den Markt gebracht und mit insgesamt 38

und 60.000 verfügbaren Titeln einen Umsatz von 550 Millionen Euro erzielt. Davon entfielen rund 70 Prozent auf die allgemeinbildende Schule, 15 Prozent auf die Erwachsenenbildung im Bereich Sprachen und IT, zehn Prozent auf die berufliche Bildung in Schule und Ausbildungsbetrieb sowie fünf Prozent auf die frühe Bildung. … MIT GESCHICHTE Die Bildungsmedienbranche ist mittelständisch geprägt. Die Geschichte der meisten deutschen Bildungsmedienhersteller geht bis ins frühe 20., teils sogar bis ins 19. Jahrhundert zurück. Viele der noch heute bekannten Marken konnten sich schon am Anfang des 20. Jahrhunderts fest etablieren. Durch die individuelle Verlagsgeschichte und die damit verbundene langjährige Entwicklung der Produktpalette sind viele Verlage auf bestimmte Schularten oder -fächer spezialisiert. FOTOS: FARNSCHLÄDER & MAHLSTEDT, HAMBURG PRÄMIERTE SCHULBUCHKUNST Die Stiftung Buchkunst zeichnet in ihrem jährlichen Wettbewerb auch die Kategorie Schulbücher aus. Preisträgerin 2014 war unter anderem Christina Schmid, die mit ihrem Geometriebuch für Kinder im Grundschulalter ein Werk für kreative Elementarlehre präsentierte und damit zeigt, wie spielerisch Fachdidaktik umgesetzt und visualisiert werden kann. Christina Schmid: Vom Punkt zur Kugel und zurück. Komm mit auf eine Reise durch die Welt der Geometrie. Prima. Publikationen, Stuttgart; Format: 20 x 20 cm; Umfang: 136 Seiten; Auflage: 500; Preis: 25 Euro; Papier: 150 g/m² Munken Pure Rough von Arctic Paper Munkedals AB, Munkedal (Schweden); Schrift: Gotham Book; Druckverfahren: Offset (Buch), Siebdruck (Schutzumschlag); Druck: Offsetdruckerei Karl Grammlich GmbH, Pliezhausen (Buch); Graffiti Siebdruck GmbH, Reutlingen (Schutzumschlag) 39