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Jaguar Magazine PERFORMANCE – German

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Nicht jeder darf das Jaguar Land Rover Testgelände in Gaydon besuchen. Wir schon: Für den exklusiven Fotoshoot des Jaguar XE versammelte sich unser Produktions-Team auf der geheimen Rennstrecke. Steffen Jahn fotografierte das brandneue Jaguar Fahrzeug. Das Set-up war aufgrund des für England typischen Wetters in den Control Towers der ehemaligen Flugbahn untergebracht. Kurze Regenpausen wurden dazu genutzt, mit eigens angemieteten Drohnen zu fotografieren. Das Ergebnis ist eine ästhetisch hochwertig und stimmungsvolle Strecke in der Ausgabe 01-2015 des J-Magazines.

3. Kanada 9. Norwegen 2.

3. Kanada 9. Norwegen 2. Russland 10. Bahrain 4. USA 7. Indien Top 10- Aluminiumproduzenten 8. Brasilien der Welt 5. 6. VAE Australien 1. China Aluminium kann unbegrenzt oft recycelt werden. Heute wird beim Recycling von Aluminium lediglich 5 % der Energie benötigt, die zur Herstellung eines neuen Aluminiumbarrens normalerweise erforderlich wären (dabei werden 92 % weniger Treibhausgase erzeugt). 90 62 4 75 % Tonnen Bauxit sind zur Produktion einer Tonne Aluminium nötig genug für die Herstellung von 60.000 Getränkedosen. ... des Gewichts der festen Erdoberfläche besteht aus Aluminium. Milliarden Aluminiumdosen werden jedes Jahr in den USA verbraucht. Milliarden davon werden recycelt. Die dadurch eingesparte Energie entspricht 19 Millionen Barrel Rohöl, einer Kraftstoffmenge, die ein Jahr lang den Betrieb von 1,7 Millionen Autos ermöglichen würde. In Zahlen des gesamten primären Aluminiums, das seit 1888 produziert wurde, wird noch produktiv eingesetzt. Anwendungsbereiche von Aluminium 17 % Verpackung 10 % Maschinen- und Anlagenbau 20 10 5 5 % Sonstige 25 % Verkehrsmittel 25 % Bau 12 % Elektrotechnik 6 % Konsumgüter INFOGRAFIK: PETER STADDEN 44 j THE PERFORMANCE ISSUE

technology = 3 STUNDEN Die durch das Recycling einer Getränkedose aus Aluminium eingesparte Energie reicht aus, um Ihr Fernsehgerät drei Stunden lang zu betreiben Nur mit Aluminium zukünftig in der Lage sein, sich selbst mit allen erforderlichen Rohstoffen zu versorgen: Der perfekte Kreislauf „Zu den Innovationen zählen Bauteile mit Metallschaum- Kernen, die extrem leicht und geräuschabsorbierend sind“, sagt Professor Polmear von der Monash University. „Sie sind nicht billig, werden aber bereits in einigen Flugzeugen und Zügen für die Täfelung verwendet.“ Aluminiumlegierungen können sich selbst mit Stahl messen. „Zwar ist die Festigkeit von Aluminium geringer als die von Legierungen auf der Grundlage von Eisen“, führt Professor Eskin von der Brunel University weiter aus, „doch seine spezifische Festigkeit schneidet im Vergleich mit Stahl positiv ab. Einige Aluminiumlegierungen und -verbundstoffe übertreffen Stahl in Punkto spezifische Festigkeit sogar.“ Stahl mag zwar billiger sein, dennoch verbreitet sich die Verwendung von Aluminium rasend schnell. Wolkenkratzer werden mit Aluminium verkleidet und Züge erreichen dank Aluminiumkonstruktionen Rekordgeschwindigkeiten. Mittlerweile wird das schimmernde Material auch verstärkt in der Automobilbranche eingesetzt, um das Fahrzeuggewicht zu verringern und den Kraftstoffverbrauch zu senken. Jaguar ist einer der Vorreiter bei der Verwendung von Aluminium. Der Hersteller begann bereits 1929 in seiner früheren Inkarnation als „The Swallow Sidecar Company“ mit der Verarbeitung des Metalls. Eine Besonderheit der damaligen Karosserie war die Täfelung aus Aluminium, die im Vergleich zu anderen Fahrzeugen jener Zeit mit einfacher Karosseriekonstruktion eine bessere Lebensdauer aufwies. Heute gehört Jaguar zu den führenden Herstellern in Bezug auf die Verwendung von Aluminium. „Ein herausragendes Beispiel ist der 2002 XJ“, erklärt Mark White, Chief Technical Specialist, Body Complete, bei Jaguar Land Rover. „Bei diesem Fahrzeug konnten wir eine Gewichtssenkung von mehr als 200 kg im Vergleich zum Vorgängermodell erzielen und zudem die Fahreigenschaften deutlich verbessern.“ Selbst heute noch zeigt sich White von der Widerstandsfähigkeit des Fahrzeuges beeindruckt, „das selbst nach mehr als 10 schwedischen Wintern immer noch wie neu aussieht und keinerlei Hinweise auf Korrosion oder Abnutzung erkennen lässt.“ Auch in Bezug auf die aktuellen Modelle von Jaguar ist sich White seiner Sache sicher. „Unsere Modelle XJ, XK, XE und F-TYPE können dank ihrer Aluminiumkarosserien ohne Probleme echte Oldtimer werden“ das sollte jeden Besitzer eines Jaguar erfreuen. Ein weiterer wichtiger Vorteil von Aluminium im Vergleich mit anderen Leichtbauwerkstoffen wie Kohlefaser ist die ausgeprägte Recyclingfähigkeit. „Zum Einschmelzen von Aluminiumteilen sind nur etwa 5 % der Energie erforderlich, die zur Gewinnung des Primärmetalls aus Bauxit benötigt wurde“, sagt Polmear. Sein Kollege, der Akademiker Eskin, pflichtet ihm bei und fügt hinzu: „Aluminium eignet sich sehr gut für Recycling, da es im Gegensatz zu Stahl nicht rostet und in der Regel in Strukturen eingesetzt wird, die ohnehin vorrangig aus Aluminium bestehen und so die Trennung vereinfachen.“ Doch mit Blick auf die bei der Fahrzeugherstellung verwendeten hochfesten Legierungen und Verbundstoffe mahnt Eskin zur Vorsicht: „Diese müssen vor dem Recycling sorgfältig sortiert werden. Diese Herausforderung wird gegenwärtig eingehend geprüft.“ Genau aus diesem Grund arbeitet Jaguar Land Rover derzeit an der Implementierung eines geschlossenen Recyclingkreislaufs für all seine Herstellungsbetriebe und Zulieferer. Einen sehr wichtigen Schritt bildete in dieser Hinsicht die Entwicklung einer neuen recycelten Legierung, die gemeinsam mit dem Aluminiumunternehmen Novelis erfolgreich abgeschlossen wurde. „Unser Ziel ist es, bis 2020 alle unsere Erzeugnisse mit 75 % recycelter Legierungen herzustellen. Dafür stellt diese Legierung eine entscheidende Voraussetzung dar“, sagt White. „Novelis baut in Europa ein Fahrzeug-Recyclingzentrum mit dem Ziel, den Anforderungen im Zusammenhang mit unserer Gesamtstrategie zur Umweltverträglichkeit gerecht zu werden.“ Die Fahrzeugherstellung unter Nutzung dieses Leichtbauwerkstoffs hat also, trotz aller Vorbehalte hinsichtlich der energieaufwendigen Gewinnung des primären Aluminiums, durchaus das Potenzial, ausgesprochen nachhaltig zu sein. Dies könnte die Antwort auf die Herausforderungen sein, denen sich die Automobilbranche heute und in der Zukunft stellen muss. Aluminium ermöglicht ein Gleichgewicht zwischen „Leistung, sparsamem Kraftstoffverbrauch, geringerem CO 2 -Ausstoß und Ökobilanz“, erklärt White. „Wir werden auch weiterhin umsichtige Entscheidungen in Bezug auf den Einsatz des Metalls als eine von verschiedenen Materialoptionen treffen.“ Aluminium mag teurer als Stahl und schwerer als Kohlefaser sein, doch in vielen Eigenschaften ist es beiden überlegen. Nur mit Aluminium könnte die Branche zukünftig in der Lage sein, sich selbst mit allen erforderlichen Rohstoffen zu versorgen. Der perfekte Kreislauf. THE PERFORMANCE ISSUE j 45