Aufrufe
vor 7 Jahren

Jaguar Magazine DESIGN – German

  • Text
  • Jaguar
  • Kunst
  • Formel
  • Stadt
  • Autos
  • Welt
  • Genau
  • Jaguars
  • Paar
  • Rover
Im Mittelpunkt der Jaguar Magazine Ausgabe 01-2016 steht DESIGN: Das Themenspektrum reicht von einem formvollendeten Jaguar über innovative Architektur bis hin zu kunstvollen Produkten, die von der Natur inspiriert wurden.

TRAVEL „HIER IN MIAMI

TRAVEL „HIER IN MIAMI SPIELT EIN GEWISSES EUROPÄISCHES UND SÜDAMERIKANISCHES FEINGEFÜHL MIT HINEIN, DAS ALLES AUFDRINGLICH DEKORATIVE AUF DAS RECHTE MASS ABMILDERT“ Aber Miami wird nicht nur für seine bildende Kunst bejubelt: Seit 2005 gibt es die Designmesse Design Miami und die Stadt hat einen das ganze Jahr über gut gefüllten Kulturkalender, mit internationaler Buchmesse und Film - festival und der renommierten Winter Music Conference für Dance-Musik und DJs. Durch die Nähe zu Kuba und Südamerika hört man auf allen Straßen der Stadt Spanisch sprechende Menschen, und das aus den lateinamerikanischen Ländern einströmende Geld hat einen deutlich sichtbaren Immobilienboom ausgelöst: Wohntürme, Hotels, Kunststätten. Was die öffentlich geförderte Kunstszene angeht, betont Reddick den weitsichtigen Ansatz der Stadt: „Über zehn Jahre hinweg wurden im Rahmen des Investitionsprogramms des Countys kulturelle Einrichtungen geplant, darunter das Adrienne Arsht Center for the Performing Arts, das Pérez Art Museum Miami, das Frost Museum of Science und das South Miami-Dade Cultural Arts Center.“ Dank dieser neuen Kunststätten und öffentlichen Gebäude, der Wahrzeichen des heutigen Miami, hat die Stadt zugleich das Potenzial, sich zum wichtigsten architektonischen Hotspot des Kontinents zu entwickeln. Als weltweiter Spitzenreiter mit den meisten Art-Déco- Gebäuden wartet Miami zudem mit zahlreichen Projekten von Stararchitekten wie dem Pérez Art Museum Miami von Herzog & de Meuron, Frank Gehrys Zentrum für die New World Symphony sowie Werken von Buckminster Fuller, Zaha Hadid, Isay Weinfeld, Bjarke Ingels und dem in der Stadt ansässigen Büro Arquitectonica auf. Inzwischen haben selbst die neuerrichteten Parkhäuser einen kunstvollen Touch. Bestes Beispiel: die Hochgarage von Herzog & de Meuron 1111 Lincoln Road mit einer Modeboutique im zentralen fünften Stock und mehreren Penthäusern. Auf der anderen Seite der Stadt kann man eine riesige Kunstinstallation von John Baldessari bestaunen, auf einem glänzend neuen metallummantelten Parkhaus, das eine 18 Block breite Schneise in das Design District schneidet, ein Langzeit projekt des Bauunternehmers Craig Robins, der seit 2007 daran arbeitet. Hier regiert urbanes Freizeit- und Shoppingvergnügen. Schlichte Lagerhallen wurden in Flagship Stores für Hermès, Tom Ford oder Bulgari umgewandelt und mit einer großen Prise herausragender Kunst verfeinert. Wenn im nächsten Jahr die dritte und letzte Bauphase abgeschlossen ist, werden in dem Komplex 160 Läden und Kunstgalerien ihre Besucher erwarten. Zudem hat Craig Robins besonderen Wert darauf gelegt, dass die gezeigten 38 j DESIGN

VERSCHMELZUNG VON KUNST UND ARCHITEKTUR Das Viertel Wynwood (dieses Bild und unten rechts) ist bekannt für seine Street Art, Cafés und Galerien. Links: Das Parkhaus in der 1111 Lincoln Road von Herzog & de Meuron AMANDA FRAGA, LEITERIN GETRÄNKE, MICHAEL’S GENUINE FOOD & DRINK „Wir waren 2007 hier im Design District Vorreiter einer neuen Esskultur mit frischen Produkten aus der Umgebung, die es inzwischen in ganz Miami gibt. In Florida ist fast das ganze Jahr über Erntezeit und unsere Küche kennt viele internationale Einflüsse. Gut zum Ausgehen sind auch die Viertel Brickell mit vielen neuen Restaurants und Wynwood, wo man gut auf ein Bier oder einen Kaffee hingehen kann.“ Kunstwerke mit den Geschäftsangeboten harmonieren, um dem Zentrum ein klares Profil als Ort der Kunst und Kultur zu verleihen. Genau darin liegt Robins zufolge Miamis Stärke: „Schon vor langem haben sich hier große Sammler angesiedelt Ella Cisneros, Carlos und Rosa de la Cruz oder auch Norman und Irma Braman, um nur die Wichtigsten zu nennen. Sie schätzen Miami, weil es eine hohe Lebensqualität bietet und weil hier zudem verschiedene Geschäftsinteressen zusammenlaufen. Diese über Jahrzehnte angewachsenen Privatsammlungen wurden schließlich sehr freigebig in den Museen der Stadt ausgestellt oder fanden ihren Platz in größeren Sammlungen wie der Cruz Collection im Design District“, fährt Robins fort. „Nicht zuletzt diese privaten Initiativen haben Sam Keller von der Art Basel dazu bewegt, Miami als zweiten Standort dieser ehrwürdigen Schau auszuwählen. Und wie wir wissen, hat die Art Basel die Stadt im öffentlichen Bewusstsein zu einem echten Knotenpunkt für Kunst und Design gemacht.“ Betrachtet man Miami als Scharnier zwischen Nord- und Südamerika, so liegt sein zentraler Hebel in einem brandneuen Viertel im bis dato ziemlich altmodisch wirkenden Mid-Beach: dem Faena District, sechs Blocks mit Blick auf den Atlantik. Ein ambitioniertes Unterfangen, ersonnen von dem argentinischen Hotelier Alan Faena. Es besteht aus acht Gebäuden: einem vollautomatischen Parkhaus, das wie ein riesiger Münzautomat funktioniert; einem exklusiven Warenhaus; dem Faena Forum, einem Zentrum für Kunst und Kultur, das von Rem Koolhaas und seinem OMA entworfen wurde; drei Wohntürmen; dem feudalen Gästehaus Casa Claridge’s, dem letzten noch verbliebenen Gebäude aus der spanischen Kolonialzeit, und dem Faena Hotel, dem Wahrzeichen des Viertels, das die Räum lichkeiten des ehemaligen Saxony Hotel übernommen hat. Das Viertel ist größtenteils noch im Bau, nur die Hotels und der erste Wohnturm von Foster + Partners sind bis dato fertiggestellt. „Wir wollten eine einzigartige Umgebung schaffen, etwas Frisches auf der Höhe der Zeit, um den Menschen ein DESIGN j 39