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Jaguar Magazine 02/2017 – German

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Das neue Jaguar Magazin präsentiert den neuen Jaguar E-PACE, blickt hinter die Kulissen der spektakulären Formel E und spricht mit Uhrengenie Jean-Claude Biver darüber, wie es ihm gelingt immer am Puls der Zeit zu bleiben. Lesen Sie rein in die neue Ausgabe THE JAGUAR 02.

MENTALE VORBEREITUNG

MENTALE VORBEREITUNG Wenn schließlich der Samstag gekommen ist, sieht man einen weiteren wichtigen Unterschied zwischen der Formel E und anderen Rennserien, wie uns Evans bestätigt: „Besonders fordernd ist für uns, dass bei uns alles an einem Tag ablaufen muss, was bei anderen Serien auf zwei oder drei Tage verteilt ist. Bei der Formel E werden zwei freie Übungssessions, das Qualifying, der Superpole und das Rennen selbst an einem einzigen Tag abgehalten. Der vergeht natürlich wie im Flug und ist extrem intensiv. Dazu gibt es verschiedene Medienaktivitäten in der Woche davor, sodass man aufpassen muss, am Tag selbst, der zum Glück ausschließlich für die Rennen reserviert ist, mental gut vorbereitet zu sein.“ Jetzt nimmt das Tempo sogar noch weiter zu, da der Zeitplan in 10- oder 15-Minutenschritten getaktet ist, nachdem der Parc fermé um 6.30 Uhr geöffnet wurde. Nach der Begehung der Rennstrecke und einer Safety Car-Übung geht es für die Fahrer Adam und Mitch endlich auf die Piste zu einer 45-minütigen Übungssession, gefolgt von einer ausführlichen Besprechung. Beim Qualifying gibt es vier Gruppen, die zwischen 12.00 und 12.45 Uhr starten. Der Superpole ein für die Formel E erfundenes Format, in dem die fünf besten Fahrer ein Rennen um die Pole Position ausfechten geht von 12.45 bis 13.00 Uhr. Inzwischen liegt spürbare Hochspannung in der Luft. Von der Einschätzung des Streckenzustands über die Begutachtung der gegnerischen Manöver bis hin zur reibungslosen Kommunikation und der Überprüfung des Energieverbrauchs braucht es zur erfolgreichen Rennstrategie eine ruhige Hand und einen guten Überblick ZAHLEN UND FAKTEN LENKUNG Die Wagen besitzen eine Zahnstangenlenkung ohne Servounterstützung sowie ein ins Lenkrad integriertes Armaturenbrett. RÄDER UND REIFEN Der I-TYPE verfügt über vier speziell angefertigte 18”-Reifen von Michelin, die auf trockenem wie feuchtem Untergrund eingesetzt werden können und auf Magnesiumfelgen des Rennsportherstellers Braid montiert sind. Die Vorderreifen haben eine maximale Breite von 260 mm, die Hinterreifen 305 mm. Der maximale Durchmesser beträgt vorn 650 mm und hinten 690 mm. BREMSEN Die Sportbremsen aus Carbon dienen beim I-TYPE zwei verschiedenen Zwecken: dem Bremsen und dem regenerativen Aufladen der Autobatterie über die MGU an der Hinterachse. 40 THE JAGUAR

FOTOS: LAT PHOTOGRAPHY Am Tag des Rennens zahlt sich die sorgfältige Vorbereitung des Teams endlich aus. Sobald die Motoren starten, zeigt die Aufmerksamkeit für jedes kleinste Detail Wirkung IN DER ERSTEN UND ZWEITEN SAISON HABEN DIE BATTERIE- BETRIEBENEN WAGEN DER FORMEL E INSGESAMT 119.000 KM ZURÜCKGELEGT. DAS WÄREN DREI ERDUMRUN- DUNGEN ODER ETWA EIN DRITTEL DES WEGES ZUM MOND IN FAHRT KOMMEN In Mexiko-Stadt fand das inzwischen 25. Rennen der Formel E statt, und schon ein flüchtiger Blick auf die Qualifikationszeiten lässt erkennen, wie eng und spannend die Rennen geworden sind. Die Intensität des Wettkampftags und die unzähligen Faktoren, die auf der Strecke mit hineinspielen, machen diese Rennserie so besonders. Coorey sagt: „Die Strategie auszuarbeiten ist sehr anspruchsvoll, aber es macht mir auch sehr viel Spaß. Ich muss alles genauestens im Blick haben das Timing, den TV-Feed, Meldungen von der Rennleitung, den Gegner, den Energieverbrauch, die verbleibende Energie, die Temperatur der Batterie. Und dann muss ich natürlich auch noch mit dem Fahrer kommunizieren und entscheiden, wie wir die Energie am besten einsetzen.“ Am Ende haben sich die minutiöse Vorbereitung und die harte Arbeit aber gelohnt und das Team ist mit Qualifying und Hauptrennen sehr zufrieden: Carroll erreicht in der Qualifikation einen guten zwölften Startplatz, nur 0,841 Sekunden hinter Pole-Sitter Oliver Turvey. Und Mitch Evans liegt nur eine Hundertstelsekunde dahinter. Im Rennen selbst erzielt Jaguar sogar sein bislang bestes Ergebnis: Evans endet auf dem vierten Platz, denkbar knapp hinter dem Sieger Lucas di Grassi, während Carroll mit nur wenigen Sekunden Rückstand auf Platz 8 landet. „Wir haben richtig gut in den Rhythmus gefunden und mein Wagen lief auf einem guten Energielevel mit hohem Tempo. Hier doppelt zu punkten ist ein Riesenerfolg für das Team“, sagt Evans. Teamleiter James Barclay fügt hinzu: „Dass wir es nach nur vier Rennen so weit nach oben geschafft haben, ist ein gutes Zeichen für die Zukunft. Für ein neues Team wie unseres sorgt das natürlich für einen Energieschub, und es ist auch eine Belohnung für die vielen Stunden harte Arbeit, die wir alle hier hineingesteckt haben.“ Damit ist der Tag für das Team dann auch zu Ende. Alle packen wieder ihr Equipment ein und machen sich auf den Heimweg nach Oxfordshire wo gleich die Vorbereitung für das nächste Rennen in Monaco beginnt. Noch mehr Action finden Sie unter jaguarracing.com IN DER FORMEL E ENTHÄLT EINE BATTERIE 200 KG LITHIUM-IONEN-ZELLEN. DAS ENTSPRICHT 300 LAPTOP-AKKUS BZW. 4.000 SMARTPHONE-AKKUS THE JAGUAR 41