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FOCUS STYLE – Mai 2018

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FOCUS STYLE – die beiden ersten Ausgaben erzielten als Supplements mit dem FOCUS die besten Einzelverkaufsergebnisse des Jahres 2017. Nun ist die dritte Ausgabe (Mai 2018) mit Titelstar Nico Rosberg erschienen. Auch dieses Heft zeigt sich kosmopolitisch und bietet angesagte und informative Lifestyle-Themen. 

INTERVIEW wie bei

INTERVIEW wie bei „Game of Thrones“ ist einfacher als vor einem Greenscreen, auf dem später die Umgebung per Computer eingefügt wird. Wobei ich auch schon vor einer grünen Wand gespielt habe. Da braucht man allerdings mehr Vorstellungskraft. Auffallend viele Ihrer Filme spielen im militärischen Umfeld. Möchte man als deutscher Schauspieler international spielen, sollte man keine Uniformallergie haben. Die ersten Rollen sind meist solche. Aber das hat sich in den letzten Jahren geändert. Man wird als Deutscher nicht mehr nur in Kriegsfilmen eingesetzt. Das ist ein positiver Nebeneffekt der Globalisierung und spiegelt sich inzwischen auch in den Drehbüchern wider. Die Uniform ist die formelle Variante des Anzugs. Sind Sie ein Anzugtyp? Nun, ich trage privat Montagmittag keinen Anzug. Aber ich ziehe mich auch mal stylish an. Es muss aber dem Anlass entsprechen. Sehen Sie sich selbst als modisch? Ich erfreue mich an schöner Mode wie auch an schöner Architektur. Ich finde allerdings, Mode sollte unterstützend sein und nicht den eigenen Charakter überdecken. Wenn man jemandem erst auf die Hose statt ins Gesicht schaut, ist was falsch gelaufen. Beschreiben Sie doch mal Ihren Style … Ich mag gerade Linien, klare Farben, eher schlichte Sachen. Wie heißt es so Mal klassisch, mal extravagant: TOM WLASCHIHA ist offen für jeden Style, der zu ihm passt schön? Der Träger sollte die Kleidung tragen, nicht die Kleidung ihn. Auffälliges ist nicht so meins. Ich bin aber offen für Neues wenn es passt. Sind Sie ein Markenfetischist? Überhaupt nicht. Aber Ihre Uhr ist von Bulgari. Ja. Und die ist auch toll. Aber ich gehe primär nach dem Aussehen. Gefällt mir das Produkt, kaufe ich es. Egal, von welchem Label es stammt. Viele Männer sehen eine Uhr als ein Accessoire, mit dem sie ein Statement setzen. Mag sein, aber ich persönlich brauche keine Statussymbole. Auch keine Uhr, bei der jeder weiß: Ah, die hat 5000 Euro gekostet. Aber ich würde sie tragen, wenn sie mir gefällt. Interessieren Sie sich mit Mitte 40 noch für Modetrends? Ich trage, was mir gefällt. Aber klar, ich werde auch beeinflusst. Sehe ich im Sommer viele Männer mit geblümten Shorts rumlaufen, gefällt mir vermutlich irgendwann die eine oder andere. Aber ich selber wäre nicht auf die Idee gekommen. Das ist dann die Variante „unbewusste Beeinflussung“. Kleiden Sie sich nach Gemütslage? Vermutlich sind meine Stimmungsschwankungen nicht so groß. Was bei 40 FOCUS STYLE

Dieser Text zeigt evtl. Probleme beim Text an mir im Schrank hängt, passt eigentlich jeden Tag. Mal ganz ehrlich: Sind Sie eitel? Jeder Schauspieler, der sagt, er sei nicht eitel, lügt. Mantel LOUIS VUITTON Rückblickend: Was waren die größten Stilsünden in Ihrem Leben? Ich habe einen großen Kleiderschrank, in dem ich die Sachen nach hinten durchschieben kann, statt sie auszusortieren. Wenn ich dann mal in die tiefsten Tiefen vordringe, bin ich doch erstaunt, was mir mal gefiel. Es gab eine Phase mit Anfang 20, da trug ich extrem große T-Shirts. Inzwischen bin ich wesentlich breiter als damals, und sie passen immer noch nicht. Aber ich bewahre manche Kleidungsstücke auch auf, weil sie eine emotionale Bedeutung haben. ERFOLGREICH Tom Wlaschiha wuchs bei Dresden auf, verbrachte nach dem Fall der Mauer ein Jahr in den USA und studierte dann Schauspiel in Leipzig. Nach Rollen unter anderem in der Fernsehserie „Die Rettungsflieger“ und der Filmkomödie „Verliebte Jungs“ spielte er auch in internationalen Produktionen wie „München“ und „Operation Walküre“. Sie wohnen in Berlin und in London, weil „Game of Thrones“ eine britische Produktion ist. Kleiden Sie sich in London anders an als in Berlin? Vermutlich kleide ich mich unbewusst schon anders. Aber nicht etwa, weil ich mich anpassen oder abgrenzen möchte. Sie reisen viel. Sind Sie der „Typ Rollkoffer“, oder schultern Sie lieber eine elegante Ledertasche? Ich habe beides. Mein Rollkoffer ist praktisch, die Ledertasche toll. Was ich etwas albern finde, sind Männer, die passende Sets haben. Drei Koffer unterschiedlicher Größe einer Marke, die alle zusammenpassen. Das ist übertrieben, gewollt. So wie wenn jemand von Kopf bis Fuß dasselbe Label trägt. Noch kurz, weil wir über geblümte kurze Hosen sprachen: Tragen Sie am Strand Badeshorts oder klassische Badehosen? In Deutschland den Speedo-Klassiker. Für andere Länder habe ich längere Varianten im Gepäck. Und für welche Badehose würde sich Jaqen H’ghar aus „Game of Thrones“ entscheiden? Ich bin mir sicher, dass er nicht so häufig baden geht!